Im vergangenen Jahr hat die Flut vom 14./15. Juli schmerzliche Verluste für die Menschen und massive Schäden an Häusern, Fahrzeugen, Infrastruktur und vielem mehr in das Ahrtal gebracht. Wir alle sehen und spüren die Folgen der Flut tagein, tagaus.
Was für mich unfassbar bleibt, ist der Ausfall von Warnungen in der Flutnacht und damit der Folge, dass die Menschen sich hilflos selbst überlassen blieben. Wir hatten keinen Sirenenalarm, keine Nachricht im (Regional-)Fernsehen, kein Hinweis im Radio.
Die Flut war schon rund sieben Stunden unterwegs aus höheren Lagen mit der Folge schwerster Schäden, als sie um Mitternacht in Ahrweiler und Bad Neuenahr ankam.
Die Koblenzer Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den damaligen Landrat von Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen.
Auch ein Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags untersucht die Ereignisse der Flutnacht.
Im Kreis Ahrweiler steht nun (mit der Chance auf einen Neustart) eine Landratswahl am 23. Januar 2022 an. Drei Kandidaten und eine Kandidatin treten zur Wahl an: Horst Gies (CDU), Christoph Schmitt, Dr. Axel Ritter, Cornelia Weigand. Wenn bei der Wahl am 23.1.2022 keiner mehr als 50% der Stimmen erhalten sollte, gibt es am 6.2.2022 noch eine Stichwahl.
Ich wünsche mir, dass als Landrat eine Person gewählt wird, die mit der Region verbunden und vertraut ist, die gut organisieren kann, aufgeschlossen ist für einen Neuaufbau, jung genug, die großen langfristigen Aufgaben tatkräftig anzupacken und neben Kompetenz auch persönliches Engagement für die Region einbringt. Eben eine Person, die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und der man vertraut – so wie man der Ahr auch wieder trauen will.
Meine einfache Bitte ist: Wählen gehen am 23. Januar 2022! Das ist ein gutes Recht und eine Chance für die Region.