Im Ahrtal findet seit Monaten ein gemeinschaftlicher Kraftakt der Menschen, die hier wohnen bzw. wohnten und der Menschen, die hier helfen, zur Beseitigung der Flutfolgen statt. Mit außerordentlichem Einsatz auch über eine lange Dauer sind die Hilfs- und Rettungswerke hier unterwegs, das THW, das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Feuerwehren und viele mehr. Enorme Mengen an Spendengeldern wurden gesammelt und den Menschen im Ahrtal zur Verfügung gestellt. Aber für den Aufbau des Ahrtals zu einer bewohnbaren Region braucht es noch sehr viel mehr Geld, das auch baldmöglichst bei den Menschen ankommen muss.
Und allen Beteiligten ist klar, dass der bisherige große Einsatz nicht ausreicht und noch viel mehr Arbeit auf lange Zeit ansteht.
Das Ahrtal genießt viele Sympathien und nach der Flutkatastrophe noch viel Empathie. Der mediale Fokus ist außergewöhnlich: Fernsehen, Rundfunk, Presse befassen sich laufend mit der Flut und ihren Folgen. Die Flutkatastrophe wird auch als kleines Beispiel im Rahmen einer größeren Klimaveränderung verstanden, der Rechnung getragen werden sollte und die einen verständigeren und nachhaltigen Umgang der Menschen bei der Nutzung der Natur nahelegt. Eine nachhaltige Nutzung kann auf längere Sicht auch wirtschaftlicher sein. Und wer, wenn nicht Bauern und Winzer, haben einen generationenübergreifenden Ansatz bei der Herstellung ihrer Produkte.
Die öffentliche Aufmerksamkeit für das Ahrtal muss jetzt auch genutzt werden, um das Ahrtal wird „auf die Beine zu stellen“.
Wir waren nach der Flut aus unserer nicht mehr bewohnbaren Wohnanlage ausgezogen und sind nun, nach einem halben Jahr in einem Hotelzimmer, wieder nach Bad Neuenahr zurückgekehrt. Dass unsere Rückkehr nun zusammenfällt mit dem „Halb-Jahrestag“ der Flut, ist rein zufällig. Seit 2016 leben wir an der Ahr und haben nun schon zwei „Jahrhunderthochwasser“ erlebt. Ein drittes Hochwasser dieser Art, für das kaum noch mit entsprechenden Bundesmitteln wie derzeit zu rechnen wäre, würden wir wohl nicht mehr so wie jetzt überstehen.
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Neuenahr vor einer Woche: der Neuenahrer Berg und die Turmkerze darauf sind schemenhaft – in Nebel gehüllt – zu erkennen. |
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Ein Spaziergang, der zu Herzen geht: an vielen Straßen-Ecken und Häusern ist deutlich sichtbar immer noch die unvorstellbare Zerstörungskraft der Ahrflut zu sehen. |
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Auf der Mittelstraße ist am Straßenrand der Verlauf der wilden Ahr in der Flutnacht noch immer deutlich zu erkennen. Anrührend das Bild der kleinen Sandsäcke, die auch nichts haben anrichten können gegen die Flut. |
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Ein Haus auf der Mittelstraße, dessen Vorderfront von der Flut komplett aufgerissen wurde. Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Arbeit, Geld und Handwerkerleistungen erforderlich sind, um das Haus erst mal abzureißen und dann wieder neu aufzubauen. Wer soll und kann das bezahlen? |
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Auf dem Parkplatz an der Straße „Auf dem Gartenschwimmbad“ entsteht eine neue Tiny-House-Siedlung für die Menschen, die keine eigene Bleibe mehr haben. Es sieht sogar recht gemütlich aus, es gibt schon Gardinen vor einigen Fenstern und erinnert ein wenig an Urlaub in Finnland. (Urlaub sieht natürlich anders aus) Jedenfalls gibt es eine Unterkunftsperspektive für zunächst bis zu einem Jahr. |
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Die Tiny-House-Siedlung ist sichtbar noch in Arbeit. Hier geht es aber zügig voran. |
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Gegenüber von dem Parkplatz „Am Gartenschwimmbad“ Blick auf Flut-geschrottete Absperrungen am ehemaligen Schwimmbad. Es wird kräftig geräumt auf dem Grundstück und es soll auch zügig wieder gebaut werden. |
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Eine deutliche Spur der Zerstörung nach der Flut am Gartenschwimmbad |
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Die schmale Behelfsbrücke für Busse, LKWs, PKWs, Fußgänger und Radfahrer in Neuenahr an der Landgrafenstraße. Ein immer wieder bewundernswerter Behelfsbau, der die ganze Stadt verbindet. Unter der Brücke – wie an vielen Stellen – immer wieder der Anblick von Geröll, Schutt und Schrott durch die Flut. |
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Rechts neben der Behelfsbrücke zur Landgrafenstraße: jetzt nicht mehr geradeaus gehen, da geht es direkt in die Ahr. |
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Schutt und Abbruch an der Ahr. Gegenüber Richtung Apollinarisstadion ist das Container-Wohndorf für Menschen, die keine feste Bleibe mehr haben, zu erkennen. |
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Auf dem Weg am Kaiser-Wilhelm-Park entlang ist die Abbruchstelle der bisherigen Fußgänger-Brücke zu erkennen. |
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Blick auf die Behelfsbrücke: So sieht der Weg zum Park jetzt aus. Gummistiefel empfohlen. |
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Hier war schon für die – nun ausfallende – Landesgartenschau eine neue Fußgänger-Brücke über die Ahr vorgesehen.
Im Hintergrund die hohen Schrott- und Abraum-Berge, wie an vielen Stellen. Im Hintergrund die A 61. |
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Und hier steht nun im Park das schöne neue Anschlußteil für die Brücke zur Überquerung der Ahr – wann immer das möglich sein wird. |
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Im Park hat die Flut viele – vorher unvorstellbare – Spuren hinterlassen. Nur die Enten auf dem Teich nehmen es gelassen, als ob nichts gewesen wäre. Die Enten-/Schwaneninsel im Teich ist auch deutlich beschädigt. |
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Ein magischer Anblick: die verdunkelte untergehende Sonne am Neuenahrer Berg, die letzten Tageslichtstrahlen auf dem Tiny-House-Parkplatz. |