Egal wie das Wetter wird am kommenden Sonntag: am 23. Januar 2022 haben wir die Wahl. Wir haben sogar eine Auswahl.
Es steht die Landratswahl im Landkreis Ahrweiler an, nachdem der frühere Amtsinhaber nach der Flut vom 14./15. Juli 2021 das Amt nicht mehr ausgeübt hat.
Ein halbes Jahr in einer Naturkatastrophe wie der an der Ahr – das ist schon eine lange belastende Zeit.
Mit der Wahl ist ein Neuanfang für die Region möglich, und mit der Wahl kann der Gewählte auch Rückendeckung für ein Zukunftskonzept und die erforderlichen Maßnahmen erwarten. Und zugleich ist es Chance und Notwendigkeit zugleich, bei den Menschen im Ahrtal Vertrauen zurück zu gewinnen. So viele Menschen sind traumatisiert durch die Flutereignisse; viele haben ihre Wohnung oder ihr Haus verloren und wissen immer noch nicht, wie es weitergehen soll.
Und wählen ist kinderleicht: Mit der Wahlbenachrichtigung, die von der Stadtverwaltung an die Wahlberechtigten geschickt wurde, und mit seinem Personalausweis geht man in sein Wahllokal, das von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet ist. Welches Wahllokal das ist, steht auch auf der Wahlbenachrichtigung.
Wer bereits per Briefwahl abgestimmt hat, kann auch schon vor 8:00 Uhr morgens mit einer langen Wanderung z.B. auf dem Rotweinwanderweg, der gerade als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands für einen Wettbewerb vorgeschlagen wurde, den Tag beginnen.
Was gibt es Neues in Neuenahr: Neubaumaßnahmen, Reparaturmaßnahmen, Straßenausbau, Infrastrukturmaßnahmen allerorten.
Darüber hinaus gibt es auch noch ganz neue kreative Vorschläge z.B. zu der von der Flut schwer betroffenen Spielbank, die komplett zerstört worden ist, mit Blick auf verfügbare Räumlichkeiten im historischen Bahnhof. Die Spielbank soll noch in diesem Jahr in den Bahnhof einziehen. Der Vertrag ist unterzeichnet. Die Nachfrage ist, wie man hört, groß. Reisende müssen nur darauf achten, dass sie im Falle einer 3er-Reihe nicht vor Begeisterung ihren Zug verpassen. Aber jedenfalls sollte so ein berühmtes, historisches und gerade aufwändig in Stand gesetztes Gebäude auch bald wieder genutzt werden und der Spielbetrieb, nachdem das Kurhaus nicht mehr zur Verfügung steht, fortgesetzt werden.
Die Folgen der Flut sind an der Ahr nicht die einzige Plage: Wie überall in Deutschland und weltweit leiden viele Menschen an Corona und den Pandemie-Folgen. Gerade jetzt mit der Virus-Variante Omikron, die sich rasant verbreitet, schnellen die Inzidenzen in die Höhe. Die Werte, die derzeit in schwindelerregende Höhen steigen, hätten wir vor einem Jahr überwiegend wohl für ganz unrealistisch gehalten. Die Hoffnung auf einen Abschwung der Inzidenzen in der Weihnachtszeit hat also leider getrogen. Im Kreis Ahrweiler lag die 7-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen, gerechnet auf 100.000 Einwohner) bis zum 7.1.2022 bei 227,6. Kurz darauf, Stand bis zum 14.1.2022, lag die 7-Tage-Inzidenz im Kreis schon bei 338,8. Dabei liegt der Kreis Ahrweiler aber noch deutlich unter den Inzidenz-Werten wie z.B. in Bonn, wo jetzt der Wert um 1.000 liegt. Was folgt für uns daraus? Geduld und Vorsicht kann wohl nicht schaden.