HILFE – HILFE – HILFE

Wiederaufbauhilfe von Bund und Ländern

Nach der Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 hatte die Staatskanzlei Mainz  nach ersten Schätzungen schon angenommen, dass ein zweistelliger Milliarden-Betrag für den Wiederaufbau in den von der Flut betroffenen Regionen erforderlich sein wird.

Am 10. August 2021 wurde in einer MinisterpräsidentInnenkonferenz mit der Bundeskanzlerin ein Wiederaufbaufonds Bund und Länder beschlossen, der ein Volumen von 30 Mrd. Euro haben soll. Dabei wurden für den Wiederaufbau in den Ländern 28 Mrd. Euro vorgesehen, die vom Bund und allen (auch den selbst nicht betroffenen ) Ländern jeweils zur Hälfte finanziert werden. Den Ländern wurde dabei eingeräumt, dass sie ihren Anteil über 30 Jahre lang „abstottern“ können. Die zusätzlichen 2 Mrd. Euro des Bundes sind für Schäden an Bundeseinrichtungen wie z.B. zerstörten Bahnbrücken vorgesehen. Der Wiederaufbaufonds muss nun noch durch ein Bundesgesetz auf den Weg gebracht werden. Nach derzeitiger Planung könnte das Gesetz am 7. September im Bundestag beschlossen werden. Das wäre dann das größte Hilfspaket, das jemals für die Beseitigung von Flutschäden über 30 Jahre geschnürt wurde.

Einzelheiten zur Wiederaufbau-Hilfe Bund und Länder

Inzwischen sind Einzelheiten des Gesetzentwurfs der Bundesregierung zur  Regulierung der Flutschäden bekannt geworden. Aus den Mitteln des Wiederaufbaufonds sollen noch in diesem Jahr 16 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Der Grundsatz soll dabei sein, dass Unternehmen und Privathaushalte staatliche Hilfe erhalten, soweit ihre Schäden nicht bereits durch Dritte, also insbesondere Versicherungen, abgedeckt sind. In dem Gesetzentwurf ist vorgesehen, dass bei Flutschäden von Unternehmen ein halbes Jahr lang 80% der Gewinneinbußen ersetzt werden. Hausbesitzern sollen 80% der Kosten für die Wiederherstellung ihrer zerstörten Gebäude erhalten. Bei beweglichem Eigentum wie Autos oder Wohnungsinventar soll der Zeitwert erstattet werden können. Wer eine Elementarversicherung hat, soll die Differenz bis zur vollständigen Erstattung der Schäden erhalten können.

Damit sind umfangreiche Hilfen zu erwarten. Es ist zu hoffen, dass die finanzielle Ausstattung des Wiederaufbaufonds ausreicht, um alle diese Verluste auszugleichen.

Für die betroffenen Flutgeschädigten ist nun wichtig, dass alles was zur Dokumentation der Schäden dienen kann wie Unterlagen, Fotos usw. jetzt  gesichert wird.

Wiederaufbauarbeit der Ahrtal-Bewohner

Wir sind am 12. August wieder in Bad Neuenahr, um unser in der Flut versunkenes Auto zu suchen und um festzustellen, was wir an unserer reparaturbedürftigen Wohnanlage gegebenenfalls schon tun können. Unser Auto haben wir zufällig wiedergefunden, erwartungsgemäß nicht ansatzweise fahrbereit. Also können wir jetzt zumindest die Abmeldung auf den Weg bringen.

Die Räum- und Aufbauarbeiten nach den  – in Neuenahr und Ahrweiler gravierenden –  Flutschäden laufen auf Hochtouren. Die Hilfen aus der ganzen Bundesrepublik sind im doppelten Sinne bewegend.

Zugleich wird jedem bewusst, wie wenig das viele bereits Geleistete ist im Vergleich mit dem, was ganz offensichtlich noch ansteht.

Helfen und Spenden

Es gibt viele Spenden-Plattformen, an die man Geld zur Hilfe für die durch die Flut geschädigten Menschen überweisen kann, z.B. an ARD, ZDF, General-Anzeiger Stichwort „Weihnachtslicht“ und viele mehr. So vieles ist durch die Flut verloren und muss kurzfristig ersetzt werden, angefangen von Alltagsgegenständen wie Töpfen, Tellern, Bestecken, Handwerkszeug, Schubkarren und Schaufeln, Schutzkleidung und vieles mehr.

Darüber hinaus kann man sogar helfen mittels des „Kernprodukts“ des Ahrtals. Viele Flaschen Wein hat die Flut zerstört. Zahlreiche Winzer arbeiten intensiv daran, ihre Arbeitsräume und Keller wiederherzustellen und von der Flut zu reinigen. Auch müssen ihre Keller von Restbeständen geräumt werden. Bald steht die Weinlese 2021 an.

Man kann nun viel Gutes tun ganz einfach durch Ahrwein kaufen, trinken und verschenken.  Man kann sich von seinem „Lieblings-Winzer“ Wein schicken lassen oder auch z.B. bei einer Weinmanufaktur wie der Dagernova Solidar-Wein kaufen, den Winzer aus anderen Regionen Deutschlands gespendet haben, damit Ahrwinzer wieder Erlöse erhalten. Den Wein „SolidAHRität“ gibt es als Riesling feinherb (für 44,94 Euro pro Karton) oder auch als Spätburgunder (Tel. Dagernova: 02641 – 94720). Man kann auch einem Weinhändler in der Region, dessen Geschäftslokal durch die Flut verwüstet wurde, eine Hilfe zur Überbrückung durch den Kauf der erhalten gebliebenen Flut-Flaschen zukommen lassen; der lange Zeit in Neuenahr ansässige Weinhändler Volker Danko hat nun auf online-Handel umstellen müssen. Adresse für Bestellungen:  https://ahrweinshop.de

Die Suche nach den Opfern der Flut

Nach den aktualisierten Zahlen der Polizei sind durch die Flut 133 Menschen ums Leben gekommen. Nur vier Menschen werden noch vermisst. Wir werden die Menschen nie vergessen.

 

Es ist schon seit Wochen andauernd geräumt worden in der Unterstraße in Neuenahr. Aber vielfach sind erst nur die Erdgeschoss-Wohnungen geräumt; Keller und Garagen kommen erst später dran. Dann sieht es an den Straßen wieder so aus wie jetzt eben.

Am liebsten möchte man das Weite suchen. Aber selbst der Koffer taugt nicht mehr dazu.
So sieht es derzeit in unserer Garage aus. Der Schlamm steht noch immer. Die Schäden sind immens – Infrastruktur (Elektrik usw.) muss neu aufgestellt werden, in den Erdgeschosswohnungen muss Estrich und Dämmung, Parkett, an den Wänden der Putz und die Dämmung beseitigt werden.
Zum Glück ist ein Bauleiter beauftragt worden. Er inspiziert das Gebäude und stellt im Einzelnen die Schäden und Reparatur- bzw. Erneuerungs-bedarfe fest.

Der Warmwasser-Tank ist von der Flut umgeworfen worden.

Mit bloßem Auge ist zu erkennen, dass noch viel Arbeit ansteht.

An der Mittelstraße, die von dem Fluthochwasser schwerst betroffen war, ist ein Haus eingestürzt.
Man weiß kaum, wo man anfangen soll bei einem solchen großen Unglück.
Auf der Suche nach unserem Fahrzeug sind überall demolierte Fahrzeuge und angeschwemmte Teile zu sehen.
Es ist ein Bild des Jammers – das war einmal ein Traum von einem Fahrzeug.
Überall Autos: beschädigt, gestapelt, zusammengeschoben
Schlamm überall an den Fahrzeugen
Es wird, auch wenn das ein wirklich mühsames Geschäft ist, zwischen all den Flut-Trümmern, auf der Unterstraße in Neuenahr ordentlich geräumt.