Was gibt es Neues in Neuenahr?

Es gibt einiges Neues in Bad Neuenahr-Ahrweiler:

Verlängerung der Antragsfrist für Soforthilfe an Unternehmen:

Bei der Kreisverwaltung Ahrweiler ist die Antragsfrist für eine Soforthilfe für vom Hochwasser betroffene Unternehmen – Pauschalhilfe in Höhe von 5.000€ – verlängert worden bis zum 10. September 21. Die Antragstellung ist ausschließlich online möglich. Die Soforthilfe kann unabhängig von anderen Soforthilfen beantragt werden. Der Antragsvordruck findet sich auf

www.kreis-ahrweiler.de

unter „Soforthilfe für betroffene Unternehmen“; das ausgefüllte Antragsformular ist per e-mail an

Hochwasser-Soforthilfe@kvmyk.de

zu senden.

Zahlungsbefreiung für von der Flut betroffene Familien mit Kindern für die Kindertagesbetreuung bis zum 31.12.21: der Antrag bei der Kreisverwaltung kann persönlich oder per mail unter

Elternbeitrag@kreis-ahrweiler.de

gestellt werden.

Briefwahlmöglichkeit geschaffen: zur Bundestags-Wahl am 26.9.21  kann mit einem entsprechenden Antrag per Briefwahl auch jetzt schon gewählt werden. Dazu kann ein Antrag per e-mail bei der Verwaltung unter

briefwahl@bad-neuenahr-ahrweiler.de

gestellt werden mit Angabe des Familiennamens, des Vornamens, des Geburtsdatums, der Meldeanschrift (Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort). Wenn man z.B. flutbedingt noch keine Zustellung an die eigene Wohnung hat, kann man dabei auch um Zusendung der Briefwahlunterlagen an eine andere Anschrift z.B. eines Verwandten bitten. Alles Weitere ergibt sich aus den Unterlagen, die man zugeschickt bekommt.

Ein Spaziergang bzw. Entdeckungstour in Bad Neuenahr: die Sparkasse hilft ihren Kunden mit einem Sparkassen-Mobil (übrigens auch gespendet) an der Rückseite des – geschlossenen – Sparkassengebäudes. Geld, Überweisungen, Konto-Auszüge – alles gibt es.

 

Rückkehrer in der Telegrafenstraße in Bad Neuenahr. Hier gibt es vor der Rosenkranzkirche Wurst- und Fleischwaren.
An der Rosenkranzkirche wird den Anwohnern auch mit süßen Gaben geholfen: der Bäcker Simon, dem die Flut zwei Standorte in Neuenahr ruiniert hat, ist zurück und nicht nur von Wespen, sondern auch gleich von Naschkatzen und Bäcker-Brot-Freunden umschwärmt.
Blick aus der komplett geräumten Boutique an der Ecke Telegrafenstraße/Weststraße auf das Hotel Felten gegenüber
Das Hotel hat zwar durchgehend geöffnet und vermeldet „Zimmer frei“, aber noch viele Baumaßnahmen bis zur Wiedereröffnung vor sich.
Steinkreuz und Baggerschaufel an der Kreuzung Mittelstraße/Unterstraße – vielleicht Anlass für die Hoffnung, dass es weitergeht und alles wieder gut wird.
So sieht es jetzt in der Unterstraße vor unserer Wohnung aus, offensichtlich steht noch sehr viel Arbeit an.  Weiterhin kein Strom, kein Festnetz, Wohnung nicht zu bewohnen.
Eine Schönheit ist durch die Flut zerstört worden. Das Traumfahrzeug – ein Jaguar E – hat in der Tiefgarage im Flutschlamm gestanden und wird nun abgeschleppt.
Der Anblick tut jedem Sportwagen-Fan in der Seele weh. Aber, wie wir hörten, wird der Jaguar möglicherweise durch Spezialisten wieder aufgebaut. Das wird viel Zeit und Geld kosten – aber was sind jetzt in Bad Neuenahr schon Zeit und Geld?
Wir schauen, was sich bei der Therme und den Kurparkliegenschaften tut. Vor der  Therme steht immer noch das im Schlamm versunkene Wohnmobil.
Die Therme hat an vielen Stellen in der Flutnacht Schaden genommen. Der Rahmen des Gebäudes steht – wenn auch ramponiert – noch. Es wird derzeit über die Kosten diskutiert. Die Therme  ist schon lange ein „Kostgänger“ der Stadt. Nun würden noch die Kosten für die Wiederherstellung und Beseitigung der Belastungen einschließlich Kontaminierung  hinzukommen. Allein dafür wurden die Kosten jetzt schon auf 17 Mio. Euro geschätzt.
Rund um die Therme findet sich fast alles, was früher in der Therme war. Nun alles Schutt und Schrott. Der Anblick macht einen fassungslos, was aus dieser den Kur- und Erholungsort prägenden Einrichtung geworden ist. Mit einem Verzicht auf die Therme würde Bad Neuenahr verlieren. Es ist mal wieder eine Frage des Geldes. Und die Frage lautet: woher nehmen und nicht stehlen?
Erinnerungen an fröhliche Mineralwasser-Badezeiten in der Therme
Blick von der Therme auf Flut-Müll und den kleinen Rest eines ehemals prächtigen Hauses an der Beethovenstraße
Blick auf den Abraum an der Therme; von der Therme ist nur ganz oben an der Spitze noch etwas zu sehen.
Hausrest auf einem Trümmerberg an der Beethovenstraße
Die Absperrplanen am Kurhaus und am Steigenberger Hotel machen den Anwohnern Hoffnung darauf, dass dieses stadtbild-prägende Ensemble erhalten bleiben soll.
Man erinnert sich: vor der Casino-Einfahrt in Bad Neuenahr gab es einen Springbrunnen in einem großen Blumen- und Stauden-Kranz.

Und das ist nun nach der Flut übrig geblieben.

Eine wohlgemeinte Aufforderung an der Casino-Brücke, der in früheren Zeiten meist nicht gefolgt wurde. Nun liegt das Absteigen im eigenen Interesse, will man nicht nass werden.
So sieht es jetzt an der Stelle aus, an der die Casinobrücke Ortsteile von Bad Neuenahr verbunden hat. Deutlich zu sehen ist, dass der Belag der Brücke in großen Stücken nun am Uferrand liegt. Verbogene, geborstene und sonst geschädigte Rohre sieht man in Neuenahr zuhauf.
Blick auf den Abriss der Casinobrücke und erste Wiederaufbau-Maßnahmen
Beschädigte Autos, die Opfer der Flut geworden waren, sieht man in Bad Neuenahr inzwischen kaum noch im Innenstadt-Bereich.

Die abgeschleppten Autos finden sich zum großen Teil wie hier im Apollinaris-Stadion, wo derzeit auch nicht mehr gespielt werden kann, oder unter der Autobahnbrücke.

Die Zahl der Kfz-Neuzulassungen im Ahrtal wird derzeit mit ca. 24.000 angenommen.