7-Tage-Arbeitswoche an der Ahr

Keller räumen in Bad Neuenahr

Am Sonntag, 22. August 2021 sind wir „Ausquartierten“ nach Bad Neuenahr gefahren mit Spaten, Transportkarre, Arbeitslampen, Stiefeln, Schutzkleidung, Müllsäcken usw., um mit tatkräftiger Unterstützung von drei professionellen Helfern unseren Keller zu räumen, d.h. den gesamten von der Flut zerstörten Inhalt einschließlich der Regale zu beseitigen.

Dauerthema Wiederaufbau – überall im Ahrtal

Überall in Bad Neuenahr, Ahrweiler, Walporzheim und weiteren Orten im Ahrtal wird – an allen Tagen – von morgens bis abends gearbeitet: es wird geräumt, gehämmert, geklopft, gebaggert, geschlagen und gebohrt. Von Anwohnern und Helfern wird auf das Wochenende verzichtet. Bis zum Herbst und Winter müssen die Häuser bewohnbar sein. In Walporzheim ist der gesamte Ort, der sich selbst ausgezeichnet organisiert hat, mit der Beseitigung der Flutfolgen bereits weit gekommen. Anwohner sind intensiv damit beschäftigt, ihre Häuser wieder in Ordnung zu bringen und z.B. auch für eine Oma, die obdachlos geworden ist, noch eine Dachstube einzurichten.  Selbst die – gerade renovierte – Kapelle St. Josef wird schon von zwei kunstfertigen Frauen behutsam bearbeitet.

Helfen kann jeder – Spenden

Unterwegs im Ahrtal wird deutlich sichtbar, dass noch ganz viel Hilfe zum Leben und für die wirtschaftliche Existenz gebraucht wird.

Mit Spenden, großen und kleinen, kann man jetzt viel Gutes tun.

So braucht eine junge Familie in Neuenahr mit kleinen Kindern jetzt dringend Hilfe, um ihr Zuhause wieder instand zu setzen. Sie brauchen 20.000 Euro, um ihr Haus wieder herzustellen. Das ist nicht viel Geld für dieses Vorhaben. Und jede Spende hilft. Spenden kann man für die junge Familie am leichtesten über paypal unter dem link: https://www.paypal.com/pools/c/8BqXhUpVvH

Weiter besteht auch die Aktion des Bonner General-Anzeiger „Weihnachtslicht“ für Spenden an Flut-Geschädigte. Die Spenden können per Überweisung an den GA erfolgen

mit der Iban: DE 76 3705 0198 0000 0047 70 Stichwort: Hochwasserhilfe

Als Spendenquittung reicht der kopierte Konto-Auszug bei Spenden bis 200 Euro, bei höheren Spenden gibt es automatisch eine Quittung, wenn die Adresse des Spenders/der Spenderin auf der Überweisung angegeben ist.

Und noch etwas wäre hilfreich: Einer Krimi-Autorin, die durch die Flut jetzt selbst vieles verloren hat und Schreckliches durch einen Sterbefall in der Familie erlitten hat, kann man eine Freude machen,  wenn man Bücher von ihr  kauft – für sich selbst oder für Freunde zum Verschenken.  Die Autorin Karin Joachim lebt im Ahrtal und ihre Bücher spielen in der Ahr-Region. Spannung und Lokalkolorit garantiert! Am schönsten wäre es für die Autorin, wenn kleine Buchhandlungen vom Kauf ihrer Bücher profitieren würden. Ihre Bücher sind im Verlag Gmeiner verlegt. Ein neues Buch von Karin Joachim heißt  „Krähenzeit“ und spielt auf dem Rotweinwanderweg.

Unser Keller ist geräumt. Einschließlich eines handgearbeiteten Holz-Zwischenstücks zum Einfügen in den Esstisch, wenn mal viele Gäste kommen. Das gute Stück haben wir vor gerade drei Jahren anfertigen lassen.

 

Auf dem Weg nach Ahrweiler – das Wohngebiet An den Steinen hat es schwer getroffen. Einige Wohngebäude sind schon komplett entsorgt worden.
Über eine weite Strecke hat die Ahr das Wohngebiet verwüstet.
Viele Menschen brauchen jetzt noch Hilfe.
Und so sieht es an der Ahr aus, nachdem bergeweise Schutt und Geröll angeschwemmt und Leitungen geknickt wurden. Das Flussbett sieht schon wieder nahezu harmlos aus.
Blick vom nördlichen Ahrufer auf die breite Verwüstung durch die Flut.
Alter (4 Wochen) Schutt und neuer Müll auf dem Ahruferweg
An der Bachemer Brücke sind die Brückenteile durch die Flut weggerissen worden.

Eine provisorische Überquerung ist inzwischen schon gebaut worden.

Video von der Behelfsbrücke Vom THW Senftenberg errichtete Behelfsbrücke Am Schwimmbad über die Ahr nach der Zerstörung der bisherigen Brücke in Ahrweiler durch die Flut vom 14./15.7.2021
Vor dem Ahrtor auf dem Parkplatz ruinierte Autos wie an vielen Stellen im Ahrtal und ein Motto, das man gar nicht recht glauben kann.
überall Schutt und total beschädigte Fahrzeuge – viele Autobesitzer suchen auch noch nach ihrem Fahrzeug
In Ahrweiler vom Ahrtor bin ich links herum gelaufen zum Bitzen-Turm. Eine Absperrung und ein Schrecken: die Mauer ist weg. Einfach zusammengefallen.
Ob man aus diesen Resten noch etwas machen kann?
In Ahrweiler ist schon jede Menge Schutt aus den Häusern geschafft worden.
Jede Menge Schutt ist hier in Ahrweiler zusammengetragen worden. Im Hintergrund die Stadtkirche.
Das war einmal das schöne grüne „Entree“ von Ahrweiler nah beim Niedertor – im Sommer war das Bassin immer üppig mit Blumen in kräftigen Farben geschmückt.
Seit 1761 steht dieses Ahrweiler Haus hier und es hat – wenn auch ordentlich „gerupft“ – wieder gehalten. Hoffentlich kann sich hier dann später einmal wieder eine Gaststätte einfinden und auch wieder lange halten.
Ein Bild der Hoffnung vor dem Niedertor: umgeben von Schutt und Müll wird am Tor und an der Stadtmauer wieder gepflanzt – sogar offensichtlich von zwei Generationen.
Der schöne Weg  Herrestorffer-Straße ist fast vollständig verschwunden. An ein paar Stellen kann man noch auf die Ahr – jetzt wieder schmal – schauen und den dort vorher liebevoll angelegten Hausgärten nachtrauern.
In Walporzheim ist die Josefbrücke durch die Flut abgerissen worden. Meterhoch türmen sich jetzt die Massen an Schutt und Geröll, was von der Ahr bei der Flut mitgeschleppt wurde bzw. nun entsorgt wird.
In Walporzheim wird mit Tempo wiederhergestellt, was durch die Flut beschädigt wurde. Auch die Kapelle St. Josef wird ausgebessert.
Während im Tal die Trauben, die von der Flut geschädigt wurden, Ertragseinbußen bedeuten, geht es in Walporzheim auf der Höhe schon mit den ersten Weinberghelfern los. Auch das Vinetum lockt bereits wieder mit Weinverkauf.
Auf dem Rückweg nach Ahrweiler bekommt man fast – bei dieser Einladung und Umgebung – das Gefühl, in einer Idylle zu sein.