Wie wird das Wetter?

Auf rheinisch: „eruff un eraff“. In diesem Juni erleben wir Regen und Sonne im  schnellen Wechsel mit einem lebhaften Auf und Ab der Temperaturen im Ahrtal und der Ahr-Eifel. Wer sich z.B. als Landschaftsmaler hier „plein air“ betätigt, der muss schon sehr schnell malen, um Licht und Landschaft auf die Staffelei bannen zu können. Der Sommer ist früh eingezogen und – abseits der Flutlagen rund um die Ahr – grünt und blüht es, dass es nur so eine Pracht ist. Die Sonnentage und Sonnenstunden sind  recht zahlreich und locken viele Menschen nach draußen. Bis auf ein paar besonders heiße Tage ist es auch ideales Wanderwetter. Was manchem  aber zu schaffen macht, ist der ständige und schnelle Wechsel von kühleren und z.T. regnerischen Tagen zu sehr heißen Tagen: bevor man sich akklimatisiert hat, hat sich das Wetter schon wieder geändert. Manch einer klagt über Kreislaufbeschwerden durch sehr schwüle Tage. Was ist gesund und erfrischend? Viel Wasser und ein Spaziergang durch den schattigen Wald.

Genau das haben wir in einer kleinen Wandergruppe am vergangenen Freitag, 24. Juni 2022, gemacht. Mit dem 800er Bus sind wir vom Bahnhof Bad Neuenahr nach Ramersbach auf die Höhe hinaufgefahren. Dort ist das Wandern doppelt schön: schon die Fahrt mit dem Bus durch die Landschaft ist eine Augenweide und die Wanderung von Ramersbach aus ist ein entspannender Genuss, weil es von dort sanft hinab geht und man keine Höhen bewältigen muss. (Die Aussichten von Ramersbach aus sind einfach wunderschön und die Sonnenuntergänge vielfach Romantik pur.)

Gewandert sind wir von Ramersbach, Erbroth,  Wingsbach, zur Schutzhütte auf dem Breitenkopf, dabei auf historischem Weg und zur Römersiedlung „Auf den Maaren“. Dort gibt es deutliche Relikte aus der Zeit der Römer vom 1. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. zu besichtigen, die hier eine Eisenherstellung betrieben haben. Die aufwändige Herstellung und der weite Transport des Eisens z.B. in die römische Stadt Köln beeindrucken sehr. Die Ausgrabungen sind noch nicht beendet, aber die Siedlung der Römer kann besichtigt werden. Auf Schautafeln wird über die Geschichte der Siedlung und die Entdeckung anschaulich informiert. Auch ein Friedhof in der Nähe der Siedlung wurde gefunden.

Wer noch mehr über die römische Geschichte und besonders über den Niedergang des römischen Reiches wissen will, sollte jetzt der Stadt Trier einen Besuch abstatten und eine umfangreiche Ausstellung zu dem Thema anschauen und vielleicht noch einen Spaziergang durch die recht gut erhaltenen Thermen unternehmen.

Wechselhaftes Wetter hatten wir auch: losgefahren von Neuenahr bei starker Sonnenwärme, eine halbe Stunde später in Ramersbach regnete es ein wenig, bei der Wanderung dann ein kleiner Regenschauer, was im Wald aber nur halb so nass ist wie im offenen Gelände. Am letzten Stück der Wanderung hat es dann richtig Regenwasser geprasselt (wir haben aber noch rechtzeitig eine rettende Gaststätte in Bachem erreicht).

Am Morgen ein eindrucksvolles Schauspiel der Eifel-Wolken. Fliegender Wechsel zu blauem Himmel und Sonne. Und dann doch noch Regen, aber das soll uns nicht vom Wandern abhalten.
Die kleine Wandergruppe hat sich auf den Weg gemacht und genießt – trotz der drohenden Regenwolken – den weiten Blick auf Berge und Täler.
 

Hier schien – zwischen einer dicken Wolkendecke – auch noch mal die Sonne durch.

Das Wetter änderte sich im Minuten-Takt.

Blumen und Wiesen sind von Sonne und Regen im Wechsel zu einer ungewöhnlichen Blütenpracht gelangt.
So viele dichte Blüten an den Fingerhut-Pflanzen sieht man selten.
Wir sind an der Römersiedlung im Wald angelangt. Im Vordergrund ein Gewässer – Wasser wurde bei der Eisenherstellung auch viel gebraucht. Im Hintergrund sieht man Mauerreste von ehemaligen römischen Gebäuden.
Wir stehen und staunen …
… bekommen aber alles von unserem Wanderführer bestens informiert und engagiert erklärt.
Etwa so soll die römische Siedlung ausgesehen haben.
Wunderschön, aber leicht feucht von oben, der Blick und die Wanderung nach Bachem hinunter.
An den Weinbergen entlang laufen wir hinunter zum Ort Bachem, wo wir ein trockenes Plätzchen in der Gaststätte finden, dazu frischen Käsekuchen.