Noch ein Gipfel: rund um die Saffenburg

Am 21. Juni 2021 war das Wetter so „von jedem wat“: los ging es von Bad Neuenahr mit der Ahrtalbahn Richtung Mayschoß zur „Gipfelstürmer-Tour“. Der Tour-Name war schon mal eine Ansage und das Wetter hatte auch allerlei zu bieten: Sonne und Wind in Neuenahr, leichter Regen in Ahrweiler, stärkerer Regen und dunkle Wolken über Dernau, in Mayschoß dunkle Wolken und Sonnenstrahlen im laufenden Wechsel. Aber: für Wanderer gibt es, wie es heißt, kein schlechtes Wetter. Und es blieb während der ganzen Tour rund um die Saffenburg annehmbar, zum Schluss in Mayschoß sogar noch strahlende Sonne, was zur Einkehr in die Straußwirtschaft vom Weingut Mönchberger  Hof – mit Blick auf die Saffenburg und die Weinberge – lockte. Die Saffenburg gilt als die älteste Höhenburg im Ahrtal (die Höhe merkt man beim Wandern schon) und wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut. Die Burg ist heute eine Ruine, die aber noch viel von ihrer früheren Anlage mit zwei Vorburgen und der Hochburg erkennen lässt.

Die „Saffenburgrunde“ im großen Bogen um die Burg herum ist gelegentlich steil und steinig – ein Wanderstock ist da hilfreich. Aber der Weg ist leicht zu finden: vom Bahnhof Mayschoß aus ein Stück an der Bahn entlang und über eine steinerne Brücke nach links, es folgt der Aufstieg auf die Saffenburg. Wenn man sich rundrum satt gesehen hat, geht es den Weg von der Saffenburg wieder herunter bis zur nächsten Weggabelung und dann links hinunter Richtung Rech. Man braucht nur dem Symbol und Zeichen „Saffenburgrunde“ zu folgen. Vom Wein-Dorf Rech geht es über die Ahr auf der Nepomuk-Brücke und dann den Weinberg geradeaus hinauf, bis zum Erreichen des Rotweinwanderweges. Man biegt nach links ab und folgt dem Weg mit Saffenburg-Symbol und landet schließlich nach einer langen Wanderung weitgehend durch Wälder und über mehrere Berge bis zum Laacher Berg und dann hinunter nach Mayschoß. Und was sieht man da: wieder die Saffenburg. Also einmal rund um die Burg – eine wunderschöne, gelegentlich etwas anstrengende Wanderung. Länge: rund 14 km, Dauer der Wanderung: 4 Stunden, mit vielen oh-wie-schön-Fotopausen.

Start und Ziel der Wanderung: die Saffenburg.
Durch den Bahn-Tunnel kommt unter dem Burg-Berg die Ahrtalbahn nach Mayschoß.
Blick auf Mayschoß unter Wolken
Für die Besucher gibt es viel zu entdecken beim Herumstreifen auf der Burganlage der Saffenburg, die nun weitgehend von der Natur erobert worden ist.

Man kommt dabei auch zu einer rostigen Stellwand,  die auf die hier gekürte „Schönste Weinsicht der Ahr 2020“ hinweist.

Steil geht es auf der Ruine nach oben bis zum letzten Aussichtsplateau.

 

Hier sind wir schon im Weindorf Rech, das Besuchern mit einer großen Wein-Auswahl im Automaten eine besondere Wein-Begleitung anbietet.
Über die Nepomuk-Brücke in Rech geht man über die Ahr und dann aufwärts in die Weinberge. Auch in Rech sieht man auf die Saffenburg – aus einer anderen Perspektive.
Hier ist der Blick auf die Saffenburg schon fast auf gleicher Höhe, mit Blick auf den Bahn-Tunnel von der anderen Berg-Seite und die Straßenverbindung.
Der Weg und auch die Vegetation ändern sich – es wird ersichtlich wilder. Aber mit Achtsamkeit kann man selbst enge und steinige Pfade gut gehen.
Hier wird es dann richtig steil – am Ende aber immer belohnt mit dem Blick auf die Saffenburg aus wechselnden Perspektiven.
Auf dem weichen Waldboden geht es sich leicht und es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Hier herrscht der Wald, mit immer wieder neuen Überraschungen für Wanderer. Selbst durch das bisweilen märchenhaft anmutende Landschafts-schutzgebiet darf man die Wege als Wanderer nutzen.
Blick auf Weinberg-Terrassen in Mayschoß
Nicht überraschend: im Weinberg gibt es immer etwas zu tun.
Auf dem Weg nach Mayschoß hinunter in den Ort – und im Hintergrund wieder einmal die Saffenburg.
An aufgegebenen Anlagen erobert sich die Natur das Terrain zurück.
Eingekehrt beim Winzer mit Blick auf die Weinberge auf ein Glas Weißwein und ein Schwätzchen. Als wär es ein Stück vom Paradies.
Die Sonne scheint vom blauen Himmel, im Vordergrund wachsen die Reben und im Hintergrund vervollständigt die Saffenburg die Idylle.
Und weil der Weißwein schon so gut geschmeckt hat, habe ich mir beim Winzer noch einen Rosé-Sekt – Zugpferd-Rosé-Sekt – empfehlen lassen. Köstlich fruchtig und perlig. Die beiden Zugpferde gegenüber, die sonst auch im Weinberg arbeiten, haben auch mal kurz rübergeschaut.
Eine nette Begegnung am Rück-Wegesrand: eine kleine Ziege mit großer Neugier auf einem Ziegenhof.
Wenn man am Bahnhof auf die Ahrtalbahn wartet, kann man durchaus lange warten. Aber langweilig wird es nicht: etwas nette Gesellschaft hat man hier am Bahnhof immer.