Ganz große Gießkanne

Im Ahrtal kann es einen seit Tagen immer wieder kalt erwischen: es regnet, als ob jemand die ganz große Gießkanne ausgepackt hätte. Zum Wandern ist das wirklich nicht einladend, zumal der Boden schon leicht rutschig ist. So war es auch am 13. Mai – Christi Himmelfahrt und eigentlich Vatertag. Das war keine gute Voraussetzung für eine Vatertags-Tour, zumal ein Treffen durch Corona zusätzlich Spaß-reduziert war: 3 Männer (aus drei Haushalten) im Regen? Nein Danke!

Nächste Woche soll es mit Dauerregen weitergehen wie in dieser Woche. Im Ahrtal ist der Regen allerdings auch ein Segen: nach den vergangenen trockenen, heißen Sommern wird die Natur durch den Dauerregen endlich einmal wieder gut versorgt. Ein kräftiger kurzer Regenguss bringt Wald, Wiesen, Weinbergen nicht viel. Gebraucht – und jetzt geliefert – wird der langanhaltende Regeln, der das Erdreich bis in die Tiefe mit Wasser versorgt. Das hilft dann auch für die Neuanpflanzungen im Vorfeld der Landesgartenschau.

Positiv ist die aktuelle Pandemie-Entwicklung in Richtung „negativ“: Die Inzidenz im Kreis Ahrweiler liegt aktuell bei 80 Neuinfektionen (auf 100.000 Einwohner). Es gibt inzwischen einige Lockerungen bei den Corona-bedingten Einschränkungen. Unter anderem kann die Außengastronomie geöffnet und mit Termin und einem Test besucht werden. Vor einer Kneipe in der Neuenahrer Fußgängerzone wurde heute so fröhlich wie in einer Spatzenkolonie (im doppelten Sinne) „gezwitschert“. Alle freuten sich über diese Wiederkehr.

Kalt, nass, ungemütlich – so fing der Vatertag in Bad Neuenahr an. Und weiter ging es in fliegendem Wechsel von blauem Himmel und kräftigen Regenschauern.
Am 15. Mai habe 2021 habe ich – im Hinblick auf immer wiederkehrenden Regen – eine kleine Stadtumrundung um Bad Neuenahr herum gemacht. 6 km, 1 1/2 Stunden bin ich gelaufen, was sehr erfrischend war –  zwar nass, aber ich habe auch einen klaren Kopf bekommen (hilft nicht gegen Corona, aber gegen Corona-Stress!).

Wunderschön im Kurpark: die hohen Kastanienbäume.

Im Kurpark, der einstweilen noch für Besucher geöffnet ist, kann man inzwischen auch wieder unter Palmen sitzen (aber Schirm und dicke Jacke nicht vergessen!).
Seit einigen Tagen hat auch schon der Dahliengarten wieder zum Spazieren für Besucher geöffnet. Im Vordergrund sieht man den neuen Zaun, der den Bauzaun abgelöst hat. Es geht ersichtlich mit den LaGa-Vorbereitungen weiter, nur blüht derzeit fast nichts. Also hoffen wir auf das Erscheinen der Dahlien.
Der Dahliengarten sieht jetzt sehr ordentlich aus, Bänke sind auch schon wieder aufgestellt.
Und hier ist im Dahlienpark deutlich sichtbar der Hinweis auf die Landesgartenschau mit dem neuen Datum „2023“ aufgestellt.
Die schönsten, lustigsten und witzigsten Pflanzungen findet man derzeit aber bei den Privatgärten. Vielleicht lässt sich die Vielfalt und Schönheit der Gärten und die gärtnerische Kompetenz der Einwohner noch zur LaGa einbinden.
Weiter geht es über die Maria-Hilf-Brücke rüber nach Hemmessen und vorbei an dem alten Mühlrad einer ehemaligen Mühle. Achtung: ein wildes Tier bewacht das Terrain!
Durch die City von Neuenahr und dann an der Ahr entlang bin ich zum Lenné-Park und Kaiser-Wilhelm-Park spaziert, um zu schauen, was der Stand ist bei den Garten- und sonstigen Bauarbeiten für die LaGa. Viel ist noch nicht zu erkennen. Aber warum wird vor Fußgängern gewarnt?
Hier kann man auch noch nicht viel sehen, außer, dass (im Vordergrund) ein Baum fehlt.
Auch hier: still ruht der See. Aber es ist ja auch Samstag.
Wunderschön im Kaiser-Wilhelm-Park ist der alte Baumbestand, u.a. mit verschiedenen Buchenarten. Die alten Baum-Alleen für Fußgänger halten dicht: dass es regnet, war unter den Bäumen bei meinem Spaziergang gar nicht zu bemerken.

Und im Sommer können wir uns dann über schattige Kühlung in der Hitze freuen.

Ein Bild wie von einem Impressionisten – alle Spaziergänger sind begeistert.
Der südliche Ahrweg teilt sich am Ende des Kurparks und wird ein naturnaher Wald- und Berg-Weg: ein Weg in der Ebene führt nach Heimersheim, mein Weg führt aufwärts in die Höhe.
Am Ende des Bergwegs trifft der Wanderer auf Idylle: am ehemaligen und leider nicht mehr betriebenen Lokal „Idille“ und auf dem Weg mit Flieder- und Waldbüschen. Schnell erreicht man die Johannisbergstraße, wo es rechts auf kurzem Weg an der Straße entlang oder auf dem Fußweg unterhalb der Bushaltestelle vorbei am Augustinum zurück zum Ausgangspunkt geht.