Hört das denn gar nicht mehr auf?

Gefühlt dauert Corona schon ewig. Einschränkungen in Beruf, Schule, Freizeit sind Teil unseres Alltags, ständige Rücksicht und Vorsicht, neue Impfungen, neue Regeln. Und die Corona-Inzidenzen (Neuinfektionen in 7 Tagen pro 100.000 Einwohner) steigen weiter, die Hospitalisierungsrate macht jetzt schon fassungslos.

Auch im Ahrkreis ist die Entwicklung der Corona-Inzidenzen schwindelerregend:

bis 18.10.2021 Inzidenz 50,6

bis 18.11.2021 Inzidenz 161,7

bis 19.11.2021 Inzidenz 195,4

bis 24.11.2021 Inzidenz 226,1

und damit liegen wir deutschlandweit noch relativ niedrig. Aber es ist jetzt mit der 4. Welle ernster als in allen Corona-Monaten zuvor.

Wir haben aber keine Wahl: in dieser Pandemie hilft keine Selbstmedikation nach dem Motto „was habe ich für einen Kopf! Ich hol mir schnell ’ne Aspirin“. Wir sind alle Teil eines laufenden Prozesses der Abwehr einer neuen Gefahr, in dem wir zwar weitestmöglich geschützt werden, in dem aber auch zur Bekämpfung des hyperaktiven Virus mit großer Anpassungsfähigkeit hohe Anforderungen an unser eigenes Verhalten bestehen. Also: schützen wir uns und schützen wir andere Menschen vor uns durch Einhaltung der bekannten Regeln und Nutzung des immensen Impf-Angebots!

Die Wissenschaft, Forschung, Pharma-Unternehmen, der gesamte Gesundheitsbereich einschließlich vieler Ärzte, die Politik, zusammen mit weiteren Experten, ermitteln die möglichen und notwendigen Maßnahmen, um uns zu schützen. Dabei gilt für sie wie für uns: wir alle lernen ständig neu.

Und die Politik ist darum bemüht, die einschränkenden Regelungen für die Menschen auf das unvermeidbar Notwendige zu beschränken. So haben wir in Rheinland-Pfalz noch keine allgemeine Impfpflicht, keinen Lockdown,  kein Beherbergungsverbot, keine Gaststätten- und Geschäftsschließung; wir können noch ins Kino gehen und können einkaufen, wo wir wollen. Im Vergleich mit bisherigen und aktuellen Restriktionen im benachbarten Ausland können wir uns über Freiheitsbeschränkungen kaum beklagen.

Was gibt es Neues im flutgeschädigten Ahrtal?

Sehr viele Baumaßnahmen laufen auch noch länger zur Schaffung von neuem und zur Reparatur von bestehendem flutgeschädigtem Wohnraum. Die ganze Innenstadt von Bad Neuenahr und auch das südliche Ahrufer sind eine große Baustelle: Neben der Schaffung von Wohnraum und anderen Bauten wie der Herstellung einer neuen Behelfsbrücke in Heppingen laufen die städtischen Maßnahmen zur Erneuerung der Infrastruktur (Rohre, Kabel usw.), wobei die Verlegung nach der Ahrflut aufwändiger und sicherer gestaltet werden muss. Und solche Maßnahmen laufen schon lange und noch weiter lange.

Neu sind auch die Pop-Up-Stores auf dem sogenannten Moses-Parkplatz in Neuenahr, wo ein großes Einkaufsangebot zum Bummeln und Shoppen einlädt: von Kleidung vieler Anbieter über Schmuck- und Juweliergeschäfte, Wein- und Präsentgeschäft, Hüte und vieles mehr. Das hilft den Einzelhändlern, die in der City ihre von der Flut ruinierten Erdgeschoss-Geschäfte  erst noch wieder aufbauen lassen müssen. Das gibt der Stadt auch wieder etwas Glanz aus früheren Zeiten zurück. Auch wenn die Heizungskosten nach aktueller Feststellung deutlich höher sind als erwartet, wie die Stadtverwaltung dem Stadtrat mitgeteilt hat, sind es doch flutbedingte Kosten der Wirtschaftsförderung und Zukunftssicherung für Neuenahr. Wenn Geschäftsleute – nach Corona-Einschränkungen und Flutschäden – nicht wieder in ihre Geschäfte zurückkehren, wird Neuenahr auch ein wichtiges Standbein oder sogar eine Kernkompetenz verlieren.

Unterhaltung und köstliche Speisen gibt es auch im Kurpark von Neuenahr, u.a. in einem großen Gastro-Zelt. (Die Kurpark-Gastronomie ist wie folgt geöffnet: Il Barista steht täglich ab 10 Uhr bereit. Das Restaurant „Billas Novelle“ öffnet täglich mittags von 12 bis 14 Uhr sowie donnerstags- bis sonntagsabends von 17 bis 21 Uhr.)

Man kann auch, wonach oft gefragt wird, im Ahrtal wieder wandern. Wanderer sind sehr willkommen und „Rücksichtsvolles“ Wandern, z.B. bei der Anreise mit der Ahrtalbahn statt dem Auto, wird sehr geschätzt. Mehr und mehr gibt es auch, z.B. im Klostergut Marienthal, Einkehrmöglichkeiten zur Stärkung und zum Genießen.

Der Schneemann weist den Weg: hier geht es in Bad Neuenahr zum Pop-Up-Store auf dem Parkplatz City Ost, links in die große zweistöckige Einkaufshalle, rechts zur Stärkung mit Speisen und Getränken.
Das sieht schon sehr gepflegt und einladend aus. Ein Bummel lohnt sich.
Auf der 2. Etage der Einkaufshalle kann man jetzt auch schon an Weihnachten und an Geschenke denken: Süßes und köstliche Getränke gibt es in vielen Varianten.
Es gibt auch viel unbürokratische kirchliche Hilfe: für ein Gespräch, Verständnis und Mitgefühl, Trost oder auch nur frische Äpfel und Bananen steht ein Stand bereit.
Die Angebote für ortsnahe Hilfe werden immer wieder erweitert, hier ein Sanitätshaus/Orthopädie-Bus am Alter Markt.
Der Anblick vom nördlichen Ahrufer zum Hotel Steigenberger und zu den Resten der Straße und Brücke ist erschütternd. Was man nicht sieht: Schutt ist und wird weiter in großem Umfang geräumt.
Im Vordergrund zeichnet sich schon ein begehbarer Weg ab. Am alten Kurhaus und seinen Kolonnaden kann man sich die Zukunft nicht vorstellen.
Vor der Behelfsbrücke für Fußgänger am Kurpark sieht man noch die Spuren der Verwüstung durch die Flut und die Spuren der Räumung von riesigen Mengen an Erdreich und Schutt.
Im Vordergrund sind schon Steine zu sehen, mit denen die Uferbefestigung erfolgen soll.
So traurig sieht derzeit ein ehemals schönes Geschäftshaus nach Durchflutung und Entkernung an der Telegrafenstraße aus.
Große Straßenbaumaßnahmen von der Kreuzstraße bis zur Weststraße. Der Platz an der Linde ist weitgehend gesperrt.
Die Baumaßnahme ist über den Platz an der Linde mit großem Gerät weitergeführt worden.
Man kann es kaum glauben, dass bei diesen riesenhaften Ausbaumaßnahmen einer noch den Überblick behält.