Krieg und (immer noch kein) Frieden

Auch in unserer Region, in der viele Menschen unter den Folgen der Flut  leiden und trauern, empfinden die Menschen mit den Ukrainern und Ukrainerinnen, die einem grausamen Krieg ausgesetzt sind und mit allen Kräften für ihr Land kämpfen. Auch für uns, die wir lange schon und ganz  selbstverständlich im Frieden leben,  ist dieser Krieg in Europa ein unfassbarer Horror. In Deutschland werden so wie in anderen Ländern in Europa viele Flüchtlinge aufgenommen, zumeist Frauen und Mütter mit Kindern. Wir haben schon viel  gespendet und werden weiter spenden. Der Hilfebedarf ist riesig, und die Hilfe wird eben jetzt gebraucht. Krieg und Frieden sind wie Horror und Menschlichkeit dicht beieinander. Erhalten wir die Menschlichkeit!

An der Ahr haben wir erfahren, wie hilfsbereit viele Menschen sind und wie sie aus ganz Deutschland kommen und bis zum Umfallen arbeiten, um anderen Menschen zu helfen. Das ist eine riesengroße praktische Hilfe und zugleich ein menschlicher Trost für die Flutbetroffenen, die vielfach auch  traumatisiert sind.

Wir haben das Glück, hier in einer wunderschönen Region zu leben – die allerdings noch auf längere Sicht – durch die Flut – ziemlich ramponiert ist. Aber man sieht, dass an vielen Stellen am Wiederaufbau gearbeitet wird.

Was aber weiterhin möglich und ein Ausgleich für Bau- und Wiederaufbaustress ist, sind Wanderungen im Ahrtal.  Wenn man sogar über  die Berge und die Höhen läuft, hat man einen schönen Ausblick und Anblick; von oben sieht es nämlich fast aus wie früher.

Mit der Ahrtal-Bahn, die zum Glück regelmäßig fährt, lässt sich eine Wanderung auch entsprechend dem eigenen Können und Wollen passend  dosieren. Hier ab Neuenahr nach Walporzheim und dann zu Fuß.
Bei Sonnenschein, der uns schon seit Ende Februar erfreut, läuft es sich besonders schön, hier mit Blick auf das ehemalige Kloster Kalvarienberg.
Im Ort Walporzheim angekommen, ist an vielen Stellen zu erkennen, dass der geplante Wiederaufbau noch viel Arbeit kosten wird, so auch beim historischen Restaurant Sanct Peter. Aber es ist zu hören, dass es wieder eröffnet wird, und das ist eine schöne Aussicht. Man kann sich schon auf die Wiederkehr freuen.
Das Haus in traditioneller Bauweise  hat unter der Flut schwer gelitten, was offensichtlich ist.  Es soll aber wieder hergestellt werden. Respekt!
Am nördlichen Ahr-Ufer in Walporzheim hat die Ahr, wie auch an vielen anderen Stellen, Unmengen an Schutt und Steinen in der Flutnacht angeschleppt. Die Wiederherstellung und gegebenenfalls auch Umgestaltung des Ahr-Ufers wird eine Zukunftsaufgabe im Ahrtal mit riesiger Dimension sein.
Es ist kaum noch zu erkennen, wo die Ahr verläuft, zumal die letzten Wochen kaum Regen gebracht haben. Ein geborstener Baumstamm und ein kahles Ufer erinnern an die Flut vom Juli 2021.
Im Hintergrund das ehemalige Kloster Kalvarienberg; im Vordergrund ist zu sehen, dass in der dürren Landschaft kräftig an  Aufräumarbeiten und Maßnahmen zur Befestigung  gewirkt  wird.
Von Walporzheim ist es nicht weit bis Ahrweiler. Am westlichen Tor wird der Besucher mit einem überdimensionalen Blumentopf empfangen. Im Hintergrund die fleißigen Helfer, leicht ermattet, bei der verdienten Mittagspause.
So viel Entschleunigung muss sein, wenn man in die Ahrweiler Altstadt fährt.
Ein historisches Haus in der Ahrweiler Altstadt, das deutliche Schäden aufweist. Die Wiederherstellung ist aber schon in Arbeit.
Selbst in der Altstadt gibt es überdimensionale Baulücken und Bauschäden – die aber offensichtlich mit vielen Handwerkern geschlossen werden sollen.
In Ahrweiler sind viele Flutschäden, auch an beschädigten Mauern zu sehen, wie z.B. am Rodderhof in der Nähe des Obertors.
Der Friedhof in Ahrweiler ist selbst ein Bild der Trauer. Trotz intensiver Bemühungen um Wiederherstellung vieler Grabstätten konnte vieles noch nicht zugeordnet und wiederhergestellt werden.
An manchen Stellen des kahlen Friedhofs sind nur noch einzelne Buchstaben zu erkennen, die eine Erinnerung ermöglichen sollen.
Auch mit schwerem Gerät wird – behutsam – auf dem Ahrweiler Friedhof gearbeitet, um zu einer Wiederherstellung beizutragen.
Eine neue weitere Brücke, vom THW fertiggestellt, auf dem Weg nach Bad Neuenahr, verbindet die Ortsteile und Ahr-Ufer miteinander.

Kahl und traurig das Ufergelände, wie an so vielen Stellen.

An der Sebastianstraße auf dem Weg nach Bad Neuenahr sind großflächige Schäden am Gebäude und auf dem Gelände zu sehen. Man kann sich kaum vorstellen, wie viel mentale Kraft und Zukunftswillen notwendig sind, um hier wieder aufzubauen.