Baden gehen in Neuenahr

Das wünschen sich viele.

Die Flut vom 17./18. Juli 2021 hat der Therme in Bad Neuenahr sehr zugesetzt. und seitdem herrscht Stillstand auf dem Gelände. Und das finden viele Menschen, Einwohner und Gäste, die baden gehen möchten, schade. Sehr lange wird das Gesundheitsbad nun schon vermisst. Es wäre ein irreparabler Schaden, die Therme einfach vor sich hin gammeln zu lassen. Und das an prominenter Stelle!

Es ist zwar noch das Twin-Bad, das ebenfalls durch die Flut geschädigt wurde und ohnehin schon für einen Neubau – auf wohl reduzierter Fläche -vorgesehen war, in der Planung. Aber das wird ein Schwimm-, Lern- und  Sportbad werden.

Für Besucher, die zu Erholungszwecken nach Bad Neuenahr kommen und in der Therme baden wollen, für ältere Neuenahrer und auch für kleine Neuenahrer ist ein lebhaftes Sportbad  keine passende Option.

Die Therme ist auch ein Wahrzeichen und eine Attraktion von Neuenahr und ein Anlass, etwas länger als nur für Kaffee mit Kuchen zu bleiben. Für Wanderer ist die Therme  ein Angebot, die strapazierten Muskeln im warmen Bad zu entspannen. Dazu kommt die gute Gastronomie in der Region, Veranstaltungen wie Weinfeste – weitere gute Gründe, den Wagen stehen zu lassen und im Ahrtal zu übernachten.

Wie vieles ist das Bad in Neuenahr jetzt mal wieder auch eine Frage des Geldes. Das die Stadt nicht hat? Aber für das Ahrtal gibt es jetzt und auf längere Sicht Unterstützung durch das Land und mit erheblichen Mitteln des Bundes zum Wiederaufbau der Infrastruktur, die durch die Flut geschädigt ist. Und ein Gesundheitsbad wie die Therme ist für ein „Bad“ wie Bad Neuenahr doch wesentlich. Anders wäre es, wenn das warme Badewasser ausgegangen wäre. Aber das hat auch keiner behauptet.

Und noch etwas anderes: muss man denn wirklich, nach zwei unerfreulichen Absagen, jetzt das Thema „Landesgartenschau“, nun im Verbund mit Sinzig, wieder aufgreifen? Selbst in Bad Neuenahr und in Ahrweiler, wo „an allen Ecken und Enden“ an der Wieder- und Neuherstellung mit Handwerkern aus vielen Regionen Deutschlands permanent gearbeitet wird, ist doch schon  unübersehbar, welcher große Kraftakt für die Wiederherstellung von Häusern, Straßen, Brücken, Ahrufer-Gestaltung, laufende Modernisierung und  Ortsentwicklung z.B. mit Fernwärme, für einen nachhaltigen  Hochwasserschutz  und einen zuverlässigen Katastrophenschutz der Region weiterhin bevorsteht. Weiter ahraufwärts sind die Flutschäden zum Teil noch heftiger als in Neuenahr und Ahrweiler. Auch die Menschen dort brauchen dringend Hilfe und Unterstützung. In Form von Gutachtern, Geld, Handwerkern. Für die Steuerung der Wiederherstellungsmaßnahmen durch die Verwaltung werden noch zahlreiche qualifizierte Bewerber*innen gesucht. Die Rede war, soviel ich weiß, von fünfzig Stellenausschreibungen.

Blumen spenden, pflanzen, stiften – da finden sich in Neuenahr und Ahrweiler viele, die gerne mithelfen. Das macht auch Freude und bringt Farbe in die Osterzeit.

Aber – Stichwort Landesgartenschau: eins ist doch offensichtlich: wir haben noch so viel vor uns, dass wir uns nicht noch Arbeit suchen müssen.


Und was gibt es Neues an der Ahr: Vieles.

In Bad Neuenahr gibt es wieder die „Klangwelle“ vom 21.-24. April 2022 und vom 28. April bis 1. Mai 2022. Es ist auch eine Dankwelle an die Einwohner von Bad Neuenahr-Ahrweiler und deren Helfer. Die Einwohner*innen haben Gutscheine von der Stadt für den Veranstaltungsbesuch bekommen. Für private Helfer können Einwohner Karten zum Sonderpreis von jeweils 9 Euro erwerben. Es gibt derzeit auch noch Karten im freien Verkauf. Die Gutscheincodes für Einwohner und Helfer können nur noch bis zum Sonntag 10. April 2022 eingelöst werden.

Die Jugendherberge ist wieder in Betrieb genommen worden, nachdem die Flutschäden beseitigt wurden.

Am Ostersonntag 17. April findet ab 15:00 Uhr wieder das Osterfeuer im Weinberg oberhalb von Bad Neuenahr am Wasserhochbehälter (Anfahrt über „Im Dellmich“) statt, mit Weinausschank vom Weingut Sonnenberg und Grillen.

„Wandern für den Wiederaufbau“: Vom 23. April (ab 10:00 Uhr) bis Ende Mai findet an jedem Wochenende auf der Strecke zwischen Altenahr und Dernau mit kulinarischen Highlights statt.  Anreise mit Shuttle-Verkehr. Zeiten und Wanderkarten siehe  zukunft-mittelahr.de

Ab Ostern gibt es auch wieder regelmäßige Gäste-Führungen, Weinproben und geführte Wanderungen. siehe www.ahrtal.de/gaest

Die Dokumentationsstätte ist ab Karfreitag wieder ohne Voranmeldung für Einzelbesucher geöffnet, samstags und sonntags jeweils von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr.

Und noch vieles mehr …

Vor der Therme in Bad Neuenahr wird der Schutt eines Gebäudes geräumt. Die Menge des Abraums – neun Monate nach der Flut – ist riesig.

Hoffentlich wird auch nicht vergessen, dass die Therme eine Ertüchtigung gut brauchen könnte.

Der Eingang zur Therme – derzeit einsam und verlassen.
Die Wiese vor der Therme hier ist weitgehend kahl – noch eine späte Flutfolge. Aber das blaue Dach der Therme leuchtet wie eh und je.
 

Schwimmen im Thermalwasser, drinnen und draußen – beim Anblick kann man in Erinnerungen schwelgen. Hoffentlich bleibt es nicht beim Träumen.

Die Blaue Therme – ein Wahrzeichen der Stadt
Wechselndes Wetter ist angesagt und angekommen: wir riskieren es aber und haben Glück bei unserer Wanderung oberhalb von Dernau.

Das Auto lassen wir beim Klostergut Marienthal stehen.

Auf dem Rotweinwanderweg, oberhalb von Dernau unterwegs. Die Sonne scheint, dazu „Eifel-Wolken“ und viel Wind. Perfektes Wander-Wetter. Aber der Wind war so stark, dass wir, an einer Weggabelung von einer kräftigen Wind-Böe erfasst, uns nicht mehr fortbewegen konnten, in keine Richtung. Nach geduldigem Warten, als die Böe abgezogen war, konnten wir uns wieder frei bewegen. So lernt man Respekt!
Hier kommt die „Belohnung“ für die Wanderung: eine Einkehr im Klostergut Marienthal in Marienthal. Die Klosterruine bietet viel historischen Hintergrund (bis zurück ins 13. Jahrhundert). Das Klostergut selbst bietet vieles: Bewirtung drinnen und – bei passendem Wetter – draußen, Weinausschank und Weinproben sowie Weinverkauf, außerdem köstlichen Rotweinkuchen sowie Flammkuchen. Kunstinteressierte können auch im Obergeschoss in die Galerie hinein-schauen (wenn die Künstler nicht gerade bei der Arbeit sind).
Das Klostergut hat nach der Flut im vergangenen Jahr im November wieder eröffnet. Nun ist das Klostergut täglich von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

Im Klostergut in Marienthal gibt es auch besondere und besonders geschätzte Veranstaltungen. Um Karten für Konzerte wie z.B. für Köbes Underground muss man sich frühzeitig kümmern. Wg. der Nachfrage.