An der Ahr ist am 4.2.2021 überraschend der Frühling eingekehrt und hat sich auch noch am 5.2. gezeigt. Bei dem Wetter ließ sich gut eine etwas längere Rundwanderung von Bad Neuenahr über die Höhen nach Bachem und bis zur Lourdes-Kapelle und zurück unternehmen.
Reichlich Wasser
Am 27.1.2021 war der Schnee an der Ahr fast ganz verschwunden. Mit einem kurzen sonnigen Intermezzo am 29.1.2021 war es nass und wechselhaft an der Ahr. So z.B. am 30.1.: morgens Regen, dann Schnee, dann wieder Regen. Ja, ist denn schon April? Die Ahr macht sich auch schon etwas breiter, ein Teil der Uferböschung steht im Wasser. Zum Glück wird aktuell aber keine Hochwasserlage erwartet. An Rhein und Mosel ist es allerdings kritisch: Hochwasserspundwände wurden schon vor Tagen an der Mosel angebracht, der Rhein führt Hochwasser und für die Schifffahrt wurden Auflagen und Einschränkungen festgelegt. Mit Sorge schauen die Menschen an Rhein und Mosel auf die steigenden Pegel, zumal weitere Regenfälle angekündigt wurden.
Die Corona-Pandemie hält uns weiter im Griff: die Inzidenz im Ahrkreis wurde am 29.1. mit einer 7-Tage-Inzidenz von 86 Neuinfektionen mitgeteilt. Das ist immer noch hoch. Geduld brauchen wir auch noch in Bezug auf den erwarteten Impfstoff. Rheinland-Pfalz nimmt unter den Bundesländern einen Spitzenplatz bei den Impfungen an. Aber wir sind auch noch am Anfang. Ein „Impfgipfel“ heute im Bundeskanzleramt mit den Länderchefinnen und -chefs und den betroffenen Pharmafirmen soll heute mehr Klarheit und Verlässlichkeit in Bezug auf die Impfstoff-Lieferungen schaffen.
Winterzeit
20. Januar 2021:
Weihnachten zieht sich im Privaten und im öffentlichen Raum immer mehr zurück: der große Weihnachtsbaum in Bad Neuenahr auf dem Platz an der Linde ist schon abgeschmückt, in wenigen Tagen wird auch die Turmkerze auf dem Neuenahrer Berg-Turm abmontiert, täglich wird die Weihnachtsbeleuchtung weniger in der Stadt.
Erfreuen und erfrischen kann man sich aber reichlich an der frischen Luft, die auch bisweilen Kälte und Sturm bringt. Am Mittwoch, 20.1.2021, habe ich bei Sonnenschein und später dunklen Wolken – mit einer freundlichen Begleitung als „Kleinstgruppe“ von zwei Personen – eine Wanderung von Neuenahr zum Rotweinwanderweg rauf auf die Landskrone unternommen. Dort grüßte uns die freundliche Aufforderung „Bleibt gesund“. Wir wollen dem gerne folgen. Zurück ging es dann zum und am Ahrufer nach Bad Neuenahr. Wir waren mittags losgegangen und an einem Werktag unterwegs – sozusagen antizyklisch in Bezug auf Sozialkontakte und mit Abstandhalten ganz von selbst: ohne Gäste an der Ahr und auch nur ganz vereinzelt mal jemand aus dem Ort. Das sieht am Wochenende, insbesondere wenn Schnee auf den Höhen liegt, natürlich anders aus.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gab es einen hörbaren dumpfen Ton auf unserem Balkon, wo unser Weihnachtsbaum in vollem Schmuck stand. Also was war passiert: eine einzelne kräftige Windböe ist einmal durch unseren Balkon gefegt, hat den Baum flachgelegt und die halbe Dekoration abgeräumt.
Mit Wind und gelegentlich Schnee bis ins Tal zeigt sich die Eifel derzeit voller eindrucksvoller und lebhaft wechselnder Wetterlagen.
23. Januar:
Die Sonne scheint, der Wald ruft, erst nachmittags wird es draußen ungemütlich: So habe ich von Neuenahr aus von der Straße Am Johannisberg, dann rechts in die Idienstraße und von dort nach rechts auf dem asphaltierten Weg „Im Idienbachtal“ eine herrliche Winter-Wanderung gemacht. Es ging entlang des Idienbachtals immer auf dem asphaltierten Weg bis über die Landstraße L83 zum Wanderparkplatz. Dort wird es derzeit etwas matschig auf dem Waldboden, aber noch gut zu gehen – in Richtung Steckenturm, am Neuenahrer Berg entlang und bis ins Amseltal herunter nach Bad Neuenahr. Die Maske – jetzt als FFP2- oder OP-Variante vorgeschrieben – muss man dabei haben, im Wald ist der soziale Abstand aber durchweg riesig: kaum Begegnungen, und wenn sind alle so freundlich und froh wie man selbst.
Baustelle Neuenahr und Wintergrüße
Wieder eine neue Verkehrsführung in Bad Neuenahr: die Kurgartenstraße ist wegen Baumaßnahmen gesperrt und hat an der Einmündung zur Mittelstraße wegen einer Fahrbahnreduzierung eine Verkehrsampel bekommen. Die pfiffigen Fußgänger suchen sich ihren Weg selbst. Große Baumaßnahmen im und am Kurgarten sind unterwegs: neue Rohre und Leitungen werden verlegt, ein Kanal wird umgebaut (wofür auch ein Baum weichen musste), im Park und für die Landesgartenschau im nächsten Jahr sind einige bauliche Vorbereitungsmaßnahmen unterwegs. Und wenn das alles geschafft ist und die LaGa (hoffentlich erfolgreich) über „die Bühne gebracht“ worden ist, öffnet sich der Vorhang für die nächste Bühne: den Neubau der Kurparkliegenschaften mit der Rückkehr der Konzertmuschel-Bühne.
Das Corona-Geschehen im Kreis Ahrweiler ist trotz aller Bemühung, Vorsicht und Einsicht der meisten Menschen immer noch intensiv – mit zuletzt 110 Inzidenzwert auf 100 000 Personen in den letzten 7 Tagen gerechnet. Trotz allem ist der Wert noch hoch und liegt inzwischen noch höher als in Bonn. Am kommenden Dienstag wird es eine vorgezogene Debatte von Bund und Ländern über mögliche weitere Maßnahmen geben. Und natürlich müssen die bisherigen Regeln eingehalten werden.
Eine kleine Freude in schweren Zeiten ist, dass es noch lebendige Weihnachtserinnerungen gibt – mit den Weihnachtsbäumen auf einigen öffentlichen Plätzen und dem eigenen Weihnachtsbaum (wir können uns noch bis dran freuen, dass wir bei den letzten für die Abholung in Neuenahr sind, am 26.1. und damit fast bis Maria Lichtmess). Weihnachtlich (glänzet der Wald) ist es am heutigen Sonntag auch endlich in Neuenahr mit Schnee von den Bergen bis zur Ahr. Ein Sonntag zum Luft holen und Kopf frei kriegen.
Nicht vorbei und noch nicht vorüber
Weihnachten geht immer viel zu schnell vorbei, dieses Mal auch. Aber bei uns und den Nachbarn sind noch nicht die Lichter ausgegangen: es gibt noch Weihnachtsbeleuchtung, die das Herz erfreut. Ab dem 11. Januar 2021 werden in Bad Neuenahr-Ahrweiler die Weihnachtsbäume abgeholt. Dem Angebot folgen wir ungern und dankbar.
Ein kleiner Trost in diesen Tagen: heute und morgen (9. und 10. Januar) kann man sich in Bad Neuenahr noch an den „Uferlichtern“ erfreuen.
Es kommen also dunklere Tage. Das bezieht sich weiterhin auch auf die Corona-Pandemie, die ungebrochen anhält. Im vergangenen Frühjahr, beim ersten Lockdown, war der Kreis Ahrweiler noch vorbildlich aufgestellt, mit einer 7-Tage-Inzidenz unter 50 Neuinfektionen. Das war auch der Wert, der nach Erklärung von Virologen und Pandemie-Experten maximal akzeptabel war, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten! Die Inzidenz-Werte haben sich seitdem erheblich nach oben und in die Breite entwickelt. Die Pandemie ist noch lange nicht vorüber. Wir sind weiterhin gefordert, die Eigenschaften der Geduld und Achtsamkeit zu pflegen, auch wenn die Werte im Ahrkreis vergleichsweise passabel, wenn auch inakzeptabel, sind: am 8.12.2020 eine 7-Tage-Inzidenz von 109 Neuinfektionen, am 18.12.2020 von 118, am 29.12. von 93, am 30.12. von 102, am 1.1.2021 von 88, am 3.1.2021 von 94, am 6.1.2021 von 84.
Zum Glück ist nun Impfstoff im Kreis Ahrweiler angekommen und das Landesimpfzentrum des Kreises Ahrweiler in Grafschaft-Gelsdorf kann endlich seine Arbeit aufnehmen. Zunächst stehen Impfungen in Senioreneinrichtungen und bei weiteren besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen an. Wer geimpft werden will, kann sich einen Impftermin bei der zentralen Terminvergabestelle des Landes Rheinland-Pfalz geben lassen: Telefon 0800 / 57 58 100 Und nicht ungeduldig werden, wenn es nicht gleich klappt, sondern weiter versuchen!
Jut dat du fott bis, 2020
Diesem Jahr wird kaum jemand nachweinen.
Dass dieses Corona-Jahr zu Ende geht und dass neue Hoffnung begründet ist, wird viele Menschen freuen. Es war ein Jahr mit Angst und Sorgen, schweren Erkrankungen, Leistungs- und Erfolgsdruck für Mediziner, Forscher, Wissenschaftler, Pflegekräfte und viele andere mehr. Herausforderungen unbekannter Größenordnungen konfrontierten Eltern, Lehrer, Kinder, Betreuer, Schulen und Kitas mit immer wieder neuen Aufgaben, bei denen kaum Zeit blieb, sich darauf einzustellen. Improvisieren und – zusätzlich zu dem, was man ohnehin schon macht – irgendwie erledigen, trotz manchmal unguten Gefühls, war oft unvermeidbar.
Für Einzelhändler, Gastwirte und Restaurantbesitzer, Hotelbetreiber und viele andere musste in den verschiedenen Lockdowns das Geschäft ruhen, große und kleine Unternehmen hatten – trotz immenser finanzieller Unterstützung in Deutschland – erhebliche Einbußen oder waren sogar in der Existenz bedroht. Auch für die Politik war das Jahr – angesichts zahlreicher unbekannter Aspekte der Pandemie – ein Jahr des Lernens, Steuerns und Korrigierens zugleich. Die Wirtschaft soweit möglich am Laufen zu halten, die Menschen vor der neuen Krankheit bestmöglich zu schützen und zugleich die Menschen möglichst von der jeweiligen Maßnahme zu überzeugen, das war eine Aufgabe riesigen Ausmaßes und eine Herausforderung auch für die Bevölkerung, die eine solche Pandemie in der Bundesrepublik noch nicht erlebt hatte. Dazu ständig wechselnde Regelungen für Schulen und andere Einrichtungen und für das Alltagsverhalten der Menschen mit Kontaktbeschränkungen, Hygiene, Abstand halten, Atemschutz.
Die Pandemie hat aber auch neue Einstellungen und Verhaltensweisen bei den Menschen hervorgerufen: die Fähigkeit zum Ertragen unerwünschter Erfahrungen wie einer schweren Erkrankung, die Geduld und das Wartenkönnen auf medizinische Hilfe, die Befolgung von Anordnungen wie Kontaktbeschränkungen und Atemschutz-Masken, der achtsame Blick auf den Nächsten und ob es ihm gut geht, die Solidarität und Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Menschen mit Einkäufen oder Fahrten zum Arzt und vieles mehr.
So verändert die Pandemie auch unsere Gesellschaft. Unsere Geduld werden wir auch noch brauchen in den nächsten Monaten, und unsere Resilienz bzw. Achtsamkeit für uns und andere Menschen sollten wir auch in Zukunft weiter behalten.
Es gab aber auch immer wieder jede Menge Lichtblicke, so z.B. wieder bei den „Uferlichtern“ in Bad Neuenahr, und neue Erfahrungen der Besinnlichkeit.
Weihnachten in Sicht
Seit Mittwoch, 16. Dezember, haben wir eine merkwürdige Vorweihnachtszeit, die – bundesweit – von strengeren Corona-Regeln bis zunächst 10. Januar 2021 bestimmt ist. Der Kreis Ahrweiler hat lange Zeit pandemiologisch hinnehmbare Sieben-Tage-Inzidenzen gehabt: weniger als 50 Neuinfektionen in 7 Tagen. Das änderte sich aber im Oktober und November: am 24. Oktober 2020 wurde die 7-Tage-Inzidenz mit 60 Neuinfektionen überschritten, d.h. auch hier „Alarmstufe rot“. Gaststättenschließungen, Beherbergungsverbot, Veranstaltungsverbote, Absage von Weihnachtsmärkten, Ausweitung der Masken-Pflicht u.a. waren die Folge. im November und Dezember 2020 erfolgte ein rasanter exponentieller Anstieg der Corona-Fallzahlen im Kreis Ahrweiler auf 133 Neuinfektionen zum 24. November 2020. Jetzt sind die Fallzahlen etwas gesunken – auf eine 7-Tage-Inzidenz von 118 Neuinfektionen; das ist ein kleiner, aber leider noch viel zu kleiner Erfolg.
Auch in Rheinland-Pfalz gilt jetzt für die Einschränkung der Sozialkontakte:
Private Treffen sind auf max. 5 Personen (Kinder ausgenommen) aus max. 2 Haushalten begrenzt.
An Weihnachten – vom 24. bis 26. Dezember – gilt: zu einem Hausstand dürfen max. 4 weitere Personen aus dem engsten Familienkreis hinzukommen, selbst wenn dadurch mehr als 5 Personen oder mehr als 2 Hausstände zusammenkommen. Eine weitere Empfehlung der Landesregierung lautet, in der Woche vor Weihnachten (also jetzt) eine „Schutzwoche“ einzulegen durch eine Reduzierung der Sozialkontakte auf das absolut Notwendige, um das Risiko für die Familie beim weihnachtlichen Zusammentreffen noch weiter zu reduzieren.
In den bevorstehenden Festtagen sind wir alle gefordert, unseren – vergleichsweise kleinen, aber wichtigen – Beitrag zu leisten und damit uns und unsere Lieben zu schützen, um mit ihnen im nächsten Jahr wieder feiern zu können. Das schönste Weihnachtsgeschenk ist jetzt Rücksicht, Achtsamkeit und Geduld.
Das Virus nervt uns schon sehr. Es verletzt auch unseren Stolz, dass ein hässlicher Winzling uns und die ganze Welt im Klammergriff hält. (Reisen hilft da nicht, weil das Virus auch viel unterwegs ist und an unserem Reiseziel vielleicht schon angekommen ist.) Aber wir können, ohne uns dabei zu überanstrengen, einiges unternehmen durch die Beachtung von einigen Regeln, die bei uns zwar „harter Lockdown“ heißen, in anderen Ländern mit stärkeren Einschränkungen aber noch eher als leichte Übung angesehen würden. Bei uns geht’s doch noch, oder?
In diesem Sinne: Frohe, gesunde Weihnachten und bis so bald wie möglich wieder in vertrauter Runde.
Weihnachten in Sicht – Video Uferlichter
Lichter der Kur- und Kreisstadt
Erst eins, dann zwei, dann drei …
Nach einem ungewöhnlich warmen, sonnigen und farbigen November ist nun der „Hebel“ Richtung Winter umgelegt: pünktlich zum meteorologischen Winteranfang wurde es vom Sonntag, den 30. November 2020, kühl und nass und ging in der Nacht auf leichte Minusgrade in Bonn und im Ahrtal herunter. Auf den Höhen gab es seitdem streckenweise neben Frost auch schon Schnee. Auf unserem Balkon verabschiedete sich unsere prächtige Dipladenia – eigentlich eine durchaus robuste Pflanze – schlagartig von einer Augenweide zu einer „Trauerweide“.
So wurde es Zeit, etwas gegen die Dunkelheit und farblose Eintönigkeit zu unternehmen: Wir machten uns auf zu einem Weihnachtsbaumverkauf in der Grafschaft – Oeverich – und suchten dort eine Edeltanne aus, die wir vom starken, gleichmäßigen Wuchs und dem frischen Tannenduft gleich in unser Herz schlossen und – nach der Bezahlung und wiederholten mühsamen Anläufen – auch in unser Auto schafften (der Beifahrer musste sich allerdings hinterm Fahrersitz „zusammenfalten“).
Zuhause wurde der Baum auf dem Balkon sofort und sicher aufgestellt. Alle Kartons mit Christbaumschmuck wurden aus dem Keller heraufgeholt. Die LED-Lichterkette – eine gefühlt endlose Schnur von 480 Lichtern – sollte als erstes aufgebracht werden. Dazu musste das beim letzten Verstauen wohl endstandene Lichtknäuel entwirrt werden. Das dauerte, gelang aber schließlich. Dann kam die lange Lichterkette als erster Schmuck an den Weihnachtsbaum dran, was auch noch am selben Tag zu Ende gebracht wurde. Danach war es dunkel und wir hungrig. Ich habe schnell ein leckeres Chili con Carne ge(braten und ge)kocht und mich dann aufs Chillen verlegt.
Am nächsten Morgen ging es weiter mit den Christbaumkugeln und den vielen anderen Anhängern. Nach einer Stunde erinnerte ich mich an meine Großmutter aus Dortmund, die jedes Jahr den Weihnachtsbaum mit einem fließenden silbernen Kleid aus Lametta ausstattete, das Lametta dazu einzeln mit der Hand glattstrich, auf gleiche Länge brachte und einzeln in den Lücken zwischen den Tannenbaumnadeln befestigte. Das dauerte einen ganzen Tag, an dem auch jede häusliche Störung untersagt war, um den Fortgang des großen Werkes nicht zu behindern. Als Kind fand ich das bizarr. Aber es ist schon eindrucksvoll, wenn sich ein Mensch mit einer solchen Hingabe ausschließlich einem ästhetischen Werk, das auch nur von kurzem Bestand ist, widmet. Heutzutage würde man das vielleicht als meditativ ansehen.
Das Schmücken unseres diesjährigen Weihnachtsbaums war ebenfalls ein echtes Tagewerk, es gab aber auch kurze Pausen und die eine oder andere Stärkung noch dazu. Jetzt leuchtet und glänzt er auf dem Balkon und erfreut auch die Nachbarn, bei denen von Tag zu Tag auch immer mehr Lichterschmuck erscheint.
Licht ins Dunkel zu bringen findet in Bad Neuenahr inzwischen – mit den coronabedingten Einschränkungen (denn die Fallzahlen im Ahrtahl sind noch zu hoch, immer noch gilt die Einstufung als „Risikogebiet“) im gesundheitlich unbedenklichen Rahmen – in vielerlei Formen statt:
Die Kurgartenstraße ist mit Tannenbäumen, Lichterpyramiden und -kugeln geschmückt, und auf der Kurgartenstraße wird – was man sich als Fußgänger und Radfahrer dort sonst nur wünschen kann – nahezu Schritttempo gefahren, weil es so viel Lichterschmuck zu sehen gibt. Überall sieht man: die wenigen Menschen, die in der Stadt sind, fotografieren fleißig die vielen Motive, lächeln und schauen auf die Lichtervielfalt. Die Rosenkranzkirche und die Martin-Luther-Kirche sind angestrahlt, auf der Telegrafenstraße sind die Bäume erleuchtet als ob sie Schneekugeln trügen, im Kurpark gibt es schon Lichtinstallationen und auf der Kurgartenbrücke kann man viele Lichterkugeln sehen, die auf die bevorstehende Attraktion der „Uferlichter“ hinweisen. Ab diesem Wochenende kann man die „Uferlichter“ wieder besuchen, leider ohne die gemütlichen Bewirtungsstände und -zelte; zum Trost sollen die „Uferlichter“ aber jedenfalls bis in den Januar erhalten bleiben.
Auch die „Turmkerze“ ist wieder da und leuchtet uns vom Neuenahrer Berg. Die Turmkerze ist in Neuenahr schon eine Tradition in der Adventszeit, aber dieses Jahr war der Aufbau wie so vieles anderes nicht wie immer möglich. Der Freundeskreis der Turmkerze, der jedes Jahr mit einer Reihe von kräftigen Helfern und tatkräftigen Unterstützern für die Montage der schweren Kerze auf dem Turm sorgte, konnte aus gesundheitlichen Sicherheitsgründen nicht wie gewohnt loslegen. Mit Hilfe eines Sponsors, der einen Kran zum Anheben zur Verfügung stellte, konnte das Werk nun dieses Jahr doch wieder gelingen.
Vielen Menschen in Neuenahr machen sie damit Freude. Ein Dank an alle Beteiligten!
Mixed emotions
Mit dem Ende des Monats Oktober kommen die ernsten Gedenktage:
Es beginnt mit dem Reformationstag, jedes Jahr am 31.10., einem Feiertag der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde zur Erinnerung an das Wirken von Martin Luther.
Am selben Tag – abends – findet auch Halloween statt, was aber alles andere als ernst ist, eher ein etwas gruseliger Spaß für die Kinder. Halloween soll aus Irland stammen und in keltischen Zeiten dazu gedient haben, böse Geister und Dämonen zu vertreiben. Das wäre im Prinzip wohl in Ordnung. „Halloween“ soll (in nicht ganz richtiger Schreibweise) den Vorabend von Allerheiligen – „All Hallows‘ Eve“ – bezeichnen.
Am 1. November findet dann Allerheiligen statt, das in einigen Bundesländern einschließlich Rheinland-Pfalz ein gesetzlicher Feiertag ist. Allerheiligen ist ein Gedenktag mit langer Tradition; in frühchristlicher Zeit schon war dies der Ehrentag aller Heiligen. Es ist nicht nur ein ernster, sondern auch ein stiller Feiertag: es sind u.a. keine öffentlichen Musik- oder Tanzveranstaltungen erlaubt. Diese Einschränkung kennen wir jetzt ja auch schon in einem anderen Zusammenhang.
Zum Teil schon an Allerheiligen, jedenfalls an dem Folgetag Allerseelen – 2. November – werden die Gräber der Verstorbenen mit Lichtern und Blumen geschmückt und finden weitere Andenken an die Verstorbenen statt. Wir sind auch Anfang November zum Grab unserer Eltern und zum Grab der Eltern einer lieben Freundin, die weit entfernt wohnt und nicht mehr kommen konnte, gegangen. Ihrer und unserer Eltern haben wir mit einem Blumengruß gedacht und dabei die schönen gemeinsamen Erinnerungen wieder lebendig werden lassen.
Jeweils 2 Wochen vor dem ersten Advent, in diesem Jahr am 15.11.2020, gibt es in Deutschland den Volkstrauertag. Dieser Gedenktag wurde nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt und soll an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnern. Der Tag mahnt zur Erhaltung von Frieden und den Einsatz zur Versöhnung.
Die ernsten Gedenk- und Feiertage werden am Sonntag vor dem ersten Advent mit dem Ewigkeitssonntag, umgangssprachlich „Totensonntag“, abgeschlossen. In diesem Jahr fiel der Ewigkeitssonntag auf den 22. November. Der Ewigkeitssonntag ist ein evangelischer Feiertag, mit dem an den Tod erinnert und die Hoffnung auf ewiges Leben bekräftigt wird. Auch dieser Gedenktag ist ein sog. stiller Feiertag, an dem öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen nicht stattfinden dürfen.
Nun sind diese ernsten Gedenktage in diesem Jahr vergangen und wir können uns wieder an den schönen Dingen erfreuen, wozu auch schon das Wetter im November zählte: Im Ahrtal gab es reichlich Sonne, freundliche Herbsttemperaturen und kaum einmal Regen (Mitte November stellten Meteorologen schon das Fazit: zu viel Sonne, zu viel Wärme, zu wenig Regen). Für uns aber beste Rahmenbedingungen zum Wandern, Spazieren gehen oder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Und es ist jetzt auch „Licht am Ende des Tunnels“:
Z.B. die Lichter in der Stadt; so ist in Bad Neuenahr am Platz an der Linde ein riesiger imposanter Weihnachtsbaum aufgestellt – der Baum führt noch ein Schattendasein, wir dürfen aber ab morgen Beleuchtung erwarten. An der Kurgartenstraße können wir uns auf Advents-Schmuck und -Lichter freuen.
Es gibt konkrete Aussicht auf einen baldigen Impfstoff gegen Covid19.
Für die Zwischenzeit ist auch schon eine „Lösung“ gefunden worden, die das Warten erleichtern kann (s. „Wein des Monats“).
Nach den aktuellen Corona-Regeln bleibt uns vieles möglich: Einkaufen sowieso, nun auch Geschenke suchen, lokale Lieferdienste für Speis‘ und Trank, Erleichterung für die Feiertage für ein Weihnachten mit der Familie. Schöne Aussichten!
Einfahren und Ausfahrt mit dem neuen Pedelec
Weites Land und weiter Blick auf den Petersberg