Neuanfang mit Hindernissen

Die persönliche Schadensbilanz – alles nur materiell zum Glück – am 17.7.2021: u.a. haben wir kein Auto mehr. Unser Auto ist in der Flut untergegangen und hat sich nach dem Rückgang des Wassers als fahruntauglich erwiesen.

Ein freundlicher Bonner Freiwilliger hat uns in Neuenahr abgeholt und nach  Godesberg gebracht, wo wir für einige Tage bei der Verwandtschaft unterkommen konnten. Wir sind auch gleich zu einem Autoverleih-Unternehmen gegangen. Dort waren wir nicht die einzigen, die ein Fahrzeug brauchten. Aber für die Folgewoche wurde uns ein Auto reserviert. Auch wieder ein großes Glück, denn die Nachfrage ist riesig. In der Folgewoche sind wir mit dem Leihwagen zum Baumarkt gefahren, um uns für die nächsten Wochen auszustatten. Wir werden ja weiterhin keinen Strom haben. Aber: kein Campingkocher, kein Camping-Geschirr, keine Camping-Lampe, und bei den Arbeitshandschuhen gab es nur noch ein paar Übergrößen.

Und so wechseln sich weiter Glück und Unglück ab: Am 20.7. erhalten wir eine mail von der Hausverwaltung zum Stand der Dinge: allein die Aufnahme der konkreten Schäden und die Ermittlung des Reparaturbedarfs in unserer Wohnanlage von rund 50 Wohnungen wird länger dauern, die Reparaturen vom Estrich angefangen werden noch Wochen und Monate dauern. An die Räumung unserer Keller können wir noch gar nicht denken. Wir sollen ausweichen, z.B. ins Hotel, bis zur Wiederbewohnbarkeit unserer Wohnungen. Zum Glück gibt es für die Wohnanlage eine Elementarschadenversicherung.

Wir müssen uns nun auch noch um einen Leasing-Wagen kümmern, weil der Mietwagen auf so lange Dauer zu teuer wird. Am 21.7. fahren wir zu einem Händler in Bonn-Beuel, den wir in guter Erinnerung haben. Wir haben Glück – es gibt zwar deutlich weniger Fahrzeuge als Nachfrage, bedingt  durch das Fehlen von Einzelteilen im Rahmen der Lieferkette, aber wir können in einigen Wochen ein Leasing-Fahrzeug übernehmen. Unser altes Fahrzeug ist der Versicherung schon gemeldet worden und irgendwann von einer Ahrtaler Firma abgeschleppt worden. Wohin wissen wir nicht genau, wir werden es wohl nie wiedersehen.

Am 22.7. telefonieren wir den ganzen Tag auf der Suche nach einem Hotel oder ähnlichem für mehrere Wochen: wir telefonieren mit Hotels in Remagen, Sinzig, Unkel, Bad Breisig und viele mehr; überall sind Hochwassergeschädigte in Hotels untergebracht worden. Am Ende – Glück im Unglück – kommen wir in einem Hotel in Bonn an der Adenauerallee unter, wo es alles gibt, was man braucht: Schlafzimmer, großer Fernseher (Olympische Spiele!), eine Kitchenette, großes Bad (endlich sauberes Wasser), ein Sofa, ein Schreibtisch, wlan, Zeitung im e-Format. Wir fühlen uns wie wiedergeboren.

Soweit ist nun alles geregelt. Wir fahren am 25.7. noch mal für einen Tag und eine Nacht nach Bad Neuenahr, um Kühlschrank und Tiefkühltruhe zu räumen und uns mit allem auszustatten, was wir in mindestens 2 Monaten brauchen werden: jede Menge Wäsche und Kleidung, drei Säcke Schmutzwäsche, die von mir schon vor 10 Tagen gewaschen werden sollte und vom Hochwasser „gecancelled“ wurde, nun für die Wäscherei und unsere ganze technische Ausstattung mit Tablet und Laptop usw.

In Neuenahr sieht man deutlich, dass in der Zwischenzeit mit zahlreichen  Kräften und großem Einsatz schon viel geschaffen wurde: auf der Unterstraße z.B. ist der Schlamm weggeräumt und nur noch die Straße schmutzig, nahezu alle Fahrzeuge sind abgeschleppt worden, Unmengen von Schutt aus Wohnungen und Keller sind geräumt. In der Mittelstraße, in der die Ahr besonders wild getobt hatte, steht noch viel Arbeit an, weiterhin Schutt abräumen und die Häuser sichern und z.T. nach einem Einsturz ganz räumen.

In unserem – inzwischen fast leeren – Haus treffen wir noch Nachbarn, die uns eine traurige Nachricht überbringen: in unseren Straßen sind sechzehn Menschen durch die Flut verstorben. Es ist ein entsetzlicher Alptraum. Und die Suche nach Vermissten geht immer noch weiter.

In Neuenahr gibt es noch eine funktionierende Brücke: die St.Pius-Brücke über die Ahr. Auf der nördlichen Seite der Ahr erreicht man daher auch den Ausgabestandort der Notausgabestelle der Post. Dort kann man seine Post abholen, bis es wieder eine Zustellung in Hausbriefkästen gibt. Die gab es bei uns seit dem 14.7. nicht mehr, und es sieht nicht danach aus, dass es diese in den nächsten Wochen wieder geben wird.

Es wird also alles was möglich und was nötig ist, getan, um den Menschen in Neuenahr zu helfen, so wie in vielen anderen Orten an der Ahr auch.

Wir haben einen Leihwagen und können nach Neuenahr fahren und nach unserer Wohnung schauen.
Sehr viel ist in den letzten Tagen schon geschafft worden. Die Erdgeschoss-Wohnung im Haus gegenüber z.B. ist komplett ausgeräumt worden. Alles was einmal drin war, ist jetzt Schutt.
Unser Aufzug ist offensichtlich nicht mehr brauchbar, die Treppe in den Keller ist komplett verdreckt und steckt unten noch im Schlamm.
In der Mittelstraße sieht es noch schlimm aus – Schutt an den Seiten und ruinierte Fahrzeuge.
Schwer hat es auch unseren (Lieblings-)Bäcker getroffen: die frisch und aufwendig gerade renovierte und eingerichtete Bäckerei ist von Schutt umrahmt und steht wieder vor einem Neuanfang.
Vor der Therme ist die Feuerwehr im Einsatz und versucht, das verseuchte Wasser abzupumpen. Schwer ist es auch hier, das Wasser gefahrlos  loszuwerden.
Das Schwimmbad am Steigenberger Hotel ist erst vor wenigen Wochen fertig geworden und eröffnet. Nun ist der Betrieb durch die Folgen der Flut  blockiert.
Erst vor einem knappen Jahr – in der Nacht zum 22. September 2020 – war ein Feuer zwischen dem Steigenberger Hotel und dem historischen Thermal-Badehaus ausgebrochen und musste mit viel Aufwand beseitigt werden. Die Schäden sind noch nicht ganz beseitigt, und nun ist die nächste Katastrophe eingetreten.
Rettungsfahrzeuge aus ganz Deutschland kommen der Ahr-Region zu Hilfe. Feuerwehrfahrzeuge kommen sogar aus Schleswig-Holstein zur Unterstützung. In langer Reihe warten sie auf ihren Einsatz, ohne Pause laufen die Hilfsaktionen zur Rettung und Versorgung von Menschen. Immer wieder geht der besorgte Blick aber auch auf die dunklen Wolken.
Ich gehe am Kurhaus und Kurpark vorbei und sehe, was die Ahr davon übrig gelassen hat.
Der Blick auf die Ahr zur neuen Teichbrücke hin zeigt eine Lücke auf: die ehemalige Maria-Hilf-Brücke, die bis vor kurzem hier die Ahr überspannt hat, ist verschwunden.
Die Suche nach der Maria-Hilf-Brücke zeigt an der südlichen Ahr-Allee, dass die Brücke in Teile zerrissen am Ufer liegt.
Teile der Maria-Hilf-Brücke liegen im Kurpark zwischen Gestein und Schutt.
An der Landskroner Straße laufen – wie überall – Aufräumarbeiten und Schadensfeststellungen. Ein Arbeiter untersucht die Schienen und das Gleisbett der – nicht mehr fahrenden – Ahrtalbahn.
Das ist jetzt unser aktueller Arbeitsplatz, nachdem wir ins Hotel umgezogen sind.

Alptraum im Ahrtal

Am 14./15. Juli 2021 suchte eine Hochwasserkatastrophe das Ahrtal mit einer Flutwelle von bisher unbekanntem Ausmaß heim.

Es hatte wochenlang – mit wenigen Unterbrechungen und kaum Sonnenschein –  geregnet. Schon am 4. Juli zogen Regenmassen in dichten Wirbeln und Wolken bis auf die Erde über die Berge an der mittleren Ahr. In Heimersheim strömte eine Regen-Schlamm-Lawine hinunter in die Ortschaft. Die Feuerwehr und Helfer waren bis zum nächsten Tag mit der Räumung beschäftigt. Auch in Bad Neuenahr stand das Wasser in einigen Straßen knöchelhoch, so vor dem neu gestalteten Bahnhofsvorplatz. Es entstand kein größerer Schaden. Im Ahrtal hilft man sich und packt gemeinsam an. Die Folgen des Starkregens waren auch noch überschaubar und der Schaden recht schnell beseitigt.

Der 14. Juli 2021 aber wird allen Menschen im Ahrtal immer im Gedächtnis bleiben.

Es gab keine Vorwarnung an diesem Tag

Wir waren am Ahrtor in Ahrweiler, um die Neugestaltung des Ahrtors, die für Besucher eine neue weitere Attraktion in der Stadt werden soll, in Augenschein zu nehmen. Wir hörten dabei auch viel von der Heimatverbundenheit der Ahrweiler, die ihre im 2. Weltkrieg zu einem großen Teil zerstörte Stadt wieder ganz aufgebaut hatten. Welche Zerstörung Ahrweiler gerade bevorstand, war noch nicht zu erkennen.

Als wir von Bad Neuenahr Richtung Ahrweiler losgefahren waren, hatte es geregnet. Das war nichts Neues. Verblüfft waren wir, als wir am City-Parkhaus an der Felix-Rütten-Straße vorbeifuhren und sahen, dass das Parkhaus komplett geschlossen worden war. In Ahrweiler trafen wir uns dann um 18:50 Uhr bei anhaltendem Nieselregen.  Ungemütlich und nass, mit Feuchtigkeit auch ganz oben im Ahrtor, aber alles im Rahmen.

Kurz vor 20:00 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht zurück von Ahrweiler nach Neuenahr. Beim Überqueren der Ahrbrücke wurde es unheimlich: die Ahr war kräftig gestiegen und hatte sich in einen breiten braunen Strom verwandelt, in dem ein Baumstamm und Uferbewuchs mitschwammen. Wir konnten die Brücke, die noch trocken war, problemlos befahren. Das Wasser der Ahr hatte noch rund einen Meter Abstand zur Höhe der Brücke. Also schon wieder Hochwasser.

Vor fünf Jahren,  als unsere Wohnung in Neuenahr gebaut wurde, gab es schon einmal ein „Jahrhunderthochwasser“ – sehr hohes wildes Wasser, aber noch beherrschbar. Wir konnten mit vielen anderen Einwohnern auf der Casino-Brücke stehen und den Lauf der rauschenden Fluten in Ruhe beobachten. Die Ahr riss im Jahr 2016 auch schon Bäume in der wilden Flut mit. Die Casino-Brücke hielt – das Wasser stand zwar hoch, aber bis zum Scheitel der Brücke war noch ein halber Meter Luft. Es gab auch Evakuierungen im höheren Verlauf der Ahr, u.a. mit Hubschraubern, die Camper vom Dach ihres Camping-Wagens retteten.

An diesem 14. Juli 2021 ist die Lage vollständig eskaliert

Dieses Ahr-Hochwasser ist ein Alptraum für die Region. Es heißt jetzt auch wieder „Jahrhunderthochwasser“, aber wohl keiner will sich darauf verlassen, dass jetzt 100 Jahre Ruhe sind.

Am 14. Juli 2021 erreichten wir die Unterstraße in Neuenahr, in der wir wohnen, um 20:30 Uhr. Hier war noch nichts Besonderes zu bemerken, keine Sirene, kein Alarm, keine Warnung. So haben wir noch rund eine Stunde geskypt. Die Nachbarn aus unserem Haus, die ihre Fahrzeuge in der Tiefgarage geparkt hatten, verabredeten sich nach und nach, angesichts des Dauerregens ihre Fahrzeuge vorsichtshalber auf den Hof zu fahren – was auch gelang, bis auf die nicht mehr fahrbereiten Oldtimer in der Tiefgarage. Unser Fahrzeug stand am Straßenrand, so weit, so gut.

Wir schauten dann noch ab 23:00 Uhr das Fernseh-Talk-Format von Markus Lanz. Eine Textzeile mit einem Warnhinweis z.B. wurde bei der Sendung nicht eingeblendet. In der Stadt heulten auch keine Sirenen. Eine halbe Stunde später fiel dann der Strom aus (Stromausfall ist in Neuenahr angesichts zahlreicher Baustellen auch immer wieder mal gegeben,  also kein Grund zur Aufregung). Das Wasser fiel dann auch aus, Festnetz und Internet waren weg. Also tun was bleibt und erst einmal etwas schlafen, auf dem Sofa, mit „einem Ohr auf Empfang“.

Nach Mitternacht wurde der Regen immer stärker, er rauschte und prasselte immer lauter, am Ende klang der Regen wie ein entfesselter Gebirgsbach. Die Geräusche waren traumatisch. Wir tasteten nach einer Taschenlampe und der Leuchte „Little Sun“ von Olafur Eliasson, die der Künstler für den schwarzen Kontinent entwickelt hat und die auch in der Not an der Ahr hilft. Ich ging raus auf den Balkon, fast alle Wohnungen waren noch dunkel, nur die Nachbarn direkt gegenüber standen schon auf ihrem Balkon mit Taschenlampen und leuchteten auf das steigende Wasser im Hof, am Ende des Hofs rauschte das Regenwasser lautstark in die Tiefe.

Mein Mann erkannte die Situation auf dem Hof und überall in unserer Straße sofort: wir haben Besuch von der Ahr bekommen. Nach und nach gingen in den Häusern die Taschenlampen an, die Nachbarn in den Erdgeschossen räumten blitzartig ihre Wohnungen und kamen in höher gelegenen Wohnungen der Anlage in „Obdachlosenaufnahme“ durch die Nachbarn. Die Nachbarn in den Erdgeschossen haben in dieser Nacht alles verloren, nichts konnte aus den Schlamm-Massen noch geborgen werden. Wir schauten mit den Nachbarn fassungslos auf die Unterstraße, in der das Wasser immer höher stieg, in Keller eindrang und bald die geparkten Fahrzeuge in Bewegung setzte. Wir sahen unser Auto noch sehr lange sinken, bis nach und nach alle Lichter ausgingen und das Fahrzeug bis über die Reling im Wasser versank. Fahrzeuge „schwammen“ aus allen Richtungen und in alle Richtungen, sie verkeilten und stapelten sich. Es war absolut gespenstisch. Ein Fahrzeug wurde mit der Unterseite nach oben in unsere Tiefgarageneinfahrt gesogen.  Die Tiefgaragenausfahrt war auch schon von mehreren ineinander verkeilten Autos verstopft worden. Das Wasser stieg und stieg in der Tiefgarage – einer der Nachbarn wollte trotzdem und entgegen dem lauten Widerspruch der anderen Nachbarn nach seinem Auto in der Tiefgarage sehen. Wenig später hätte er die rettende Tür zum Ausgang nicht mehr öffnen können. Er hat es aber noch geschafft, sich in Sicherheit zu bringen. In unserem Haus sind nun glücklicherweise keine Todesfälle zu beklagen.

In der Mittelstraße, die unsere Unterstraße kreuzt, war die Lage noch viel heftiger und es waren Todesopfer zu beklagen.

Die Ahr raste dort mit zunehmender Geschwindigkeit, nie gesehener Stärke und Menge durch die Straße wie ein riesengroßes nasses Geschoss. In kürzester Zeit  drückte der Fluss Fensterscheiben in Parterre- und Hochparterre-Wohnungen ein und riss Mobiliar und anderes aus den offenen Wohnungen mit. Die Untergeschosse sind zum großen Teil verwüstet. Der Tod einiger Menschen in unserer Nähe ist so grausam, dass die Verwüstungen und materiellen Verluste kaum noch eine Rolle spielen.

In der Schreckensnacht und auch danach haben sich die Bewohner eingesetzt mit allen ihren Möglichkeiten, um anderen Menschen zu helfen. Die Hilfe und Solidarität seit dieser Nacht und in diesen Tagen weiterhin ist von allen Seiten so riesengroß, dass man es kaum glauben kann. Unermüdlich sind seit dem 15. Juli auch die Rettungsdienste, ehrenamtliche Feuerwehrleute, THW, Bundeswehr, Traktoren zur Räumhilfe und andere unendlich viele Freiwillige aus der Region und ganz Deutschland unterwegs in Neuenahr. So ist ein Traktorfahrer nachts aus Borken sofort nach Neuenahr gefahren, um beim Räumen zu helfen.

Den  Menschen fehlte es auch noch am nächsten Tag an Hinweisen und Informationen, wie man sich verhalten soll, wo man Hilfe bekommt, wo man selbst Hilfe anbieten kann. Wir hatten das Radio eingeschaltet und hörten SWR4, wo nach einiger Zeit erste Hinweise kamen, darunter auch die Empfehlung: „weitere Hinweise unter SWR4de.“  Das war wirklich nicht hilfreich.

Aus Bonn wurde über die Stadtverwaltung eine Hilfsaktion gestartet, bei der Freiwillige aus Bonn obdachlos gewordene Ahrtaler mit dem Auto aus dem Ahrtal herausholen und zu Bonner Familien bringen, die vom Hochwasser betroffene Familien bei sich aufnehmen. Wir haben, da wir unser Auto verloren hatten, die Hilfe angenommen und sind von einem freundlichen jungen Mann abgeholt worden, der einen langen Umweg wegen der vielen Sperrungen fahren musste.

Wie hoch war das Wasser? Kaum zu sagen: es gibt zwei Pegel an der Ahr, von  denen einer ausfiel. Der Pegel Bad Bodendorf stieg von 1,50 m in der Flutnacht auf über 5 m. Darüber hinaus lässt sich das nicht genau angeben, weil der Pegel bei 5 m aufhört.

Der Höchststand in Bodendorf war bisher 3,13 m  im Jahr 2016.

Die Folgen des Hochwassers sind riesig und noch nicht zu überschauen. Die Region braucht dringend Hilfe. Viele Menschen haben alles verloren.

Das Kfz-Kennzeichen AW trifft nun unsere prekäre Lage: „Arme Winzer“.

Wer helfen möchte:

Spendenkonto der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler:

Stichwort „Hochwasser“

Kreissparkasse Ahrweiler: DE 42 5775 1310 0000 3394 73

 

14. Juli 2021 – ein regennasser Tag zwar, aber noch alles „im Lot“ beim Besuch des neugestalteten Ahrtors in Ahrweiler
kurz nach Mitternacht: Starkregen, der sich zu einer Flutwelle auswächst. Die Nachbarn schauen wie versteinert im Licht einer Taschenlampfe auf das steigende Wasser in ihrem Garten und auf dem Hof.
Der nächste Tag bringt das Desaster ans Tageslicht: die unteren Wohnungen, deren Bewohner in der Nacht noch bei Nachbarn in oberen Etagen aufgenommen wurden, können ihre Wohnungen nicht wieder aufsuchen: das Schlammwasser hat bis 20 cm unter der Zimmerdecke hoch gestanden. Das Inventar ist weitgehend  verwüstet – sofern überhaupt noch vorhanden.
Absturz eines Fahrzeugs „kopfüber“ in unsere Tiefgaragenausfahrt.
Das Wasser sinkt, viel Schlamm bleibt, für ältere Menschen kaum noch begehbar.
Gartenhaus, Garten, zwei vom Wasser hochgehobene bzw. „aufgebockte“ Fahrzeuge, Schutt und Schlamm auf dem ganzen Gelände.
Unvorstellbare Verwüstung an der Kreuzung Mittelstraße/Unterstraße: ein Fahrzeug ist in eine Baugrube gestürzt, Pflastersteine und Baumaterialien türmen sich vor unserem Eck-Kreuz, dahinter von der Flutwelle zusammengeschobene Fahrzeuge.
Die Helfer und Helferinnen sind schnell vor Ort und räumen Trümmerteile.
Die Feuerwehr rückt kurzfristig mit großem Gerät an; an der Unterstraße wird schnell (in einem Tag und einer Nacht) der Keller ausgepumpt.
Wir wollten schauen, ob es noch eine mögliche Unterkunft im Steigenberger Hotel gibt.
An der Ecke Unterstraße/Felix-Rütten-Straße erwarten uns die Folgen der Flut: ineinander geschobene Fahrzeuge. Der Blick ins City-Parkhaus zeigt im Erdgeschoss und zum Teil noch darüber massive Wasserschäden. Einzelne Autos müssen eventuell aufgeschnitten werden, um sie räumen zu können.
Der Anblick wird immer schlimmer: einsturzgefährdete Häuser in der Nähe der Therme. Die Therme hat die Flut wohl einigermaßen gut überstanden – mit jetzt allerdings kontaminiertem Wasser, die Sauna hat es allerdings zerlegt.
Auch hier ein nicht mehr bewohnbares Haus; die Flutschäden gehen bis tief in den Untergrund.
Reste einer ehemals schönen Villa in der Felix-Rütten-Straße
Unsere Hoffnung auf eine Unterkunft im Steigenberger Hotel hat sich nicht erfüllt: das Hotel Steigenberger ist selbst in Not, mit ramponierter Parterre und umgeben von Schutt und beschädigten Fahrzeugen.
Zumindest begehbar sind noch die Asphaltplatten-Stücke zwischen dem Hotel Steigenberger und der ehemaligen Kurgartenbrücke, die gerade für die Landesgartenschau 2023 verschönert und ertüchtigt werden sollte. Die Brücke ist schlicht und einfach von der Ahr fortgeschwemmt worden. Die Ruine der Brücke liegt ca. 20 m flussabwärts.
Hier konnte man in Bad Neuenahr die Ahr überqueren – auf der Landgrafenbrücke, die nun geborsten über der Ahr liegt und von THW-Mitarbeitern untersucht wird.

Nun sind die Neuenahrer auf der nördlichen Flussseite von der südlichen Flussseite getrennt, und umgekehrt. Man kommt hier nicht mehr über die Ahr. Auch andere Ahrbrücken sind fast alle zerstört. Es ist eine Behelfsbrücke z.B. in Rech  durch die Bundeswehr in Arbeit, die St.Pius-Brücke soll möglichst nur von Einsatzfahrzeugen genutzt werden.

Kleine Runde Dernau – Mayschoß – Rech

Der Sommer hat sich in den letzten Wochen ganz schön hängen lassen, mit Starkregen in Heimersheim und selbst in Bad Neuenahr mit knöchelhohem Wasser auf der Straße. Seltsame Wetterkapriolen konnte man beobachten. Aber es gab auch immer wieder den einen oder anderen trockenen Tag, den man gut und gerne draußen verbringen konnte, z.B. mit einer kleinen und besonders schönen Terrain-Wanderung (knapp 10 km) von Dernau über den Rotweinwanderweg Richtung Saffenburgrunde und Schwedenkopf in Mayschoß am 7. Juli 2021.

So sah es am 4. Juli 2021 nachmittags auf dem Weg nach Bonn auf der A 61 aus – ein Wolkenwirbel, der sich in Windeseile auf uns zu bewegte. Riesige Wolken- und Regenmassen in der Region kündigten sich an.
Der Himmel überzogen von Regenwolken, die sich bis auf die Erde herunter bewegten.
Am 7. Juli sah es im Ahrtal schon wieder ganz anders aus – nach richtig gutem Wanderwetter.

Vom Bahnhof Dernau aus über die  Straße und dann die erste Steigung hinauf und links weiter, an der Gabelung auf dem Rotweinwanderweg dem Hinweis-Schild „Saffenburgrunde“ folgend aufwärts. Der erste Aufstieg ist geschafft, der erste Blick auf die Saffenburg erhascht und alle strahlen.

Saffenburg und ein weiter Blick in die Ferne
Es ist so schön und es gibt so viel zu sehen, dass man noch länger bleiben könnte.
Weiter geht es mit Blick auf die Saffenburg hinauf auf schmalem Pfad zum Schwedenkopf.
Vom Schwedenkopf geht es wieder ein kleines Stück des Hinwegs zurück und ab einer Weggabelung durch den Wald hinunter Richtung Mayschoß. Der Ort „rückt näher“ und heißt sichtbar die Wanderer auf dem Weg willkommen.
Blick auf Mayschoß, die Pfarrkirche und die Weinberge. Wir steigen nicht hinunter, sondern halten uns auf dem Weg nach links – Richtung Rech – auf halber Höhe …
… zunächst auf breitem Weg und dann an der steilen Wand auf schmalem Pfad entlang.
Es ist ein wunderschöner naturnaher Weg aufwärts, ein Stück geht es auch durch den Weinberg und dann hinab nach Rech, wo uns in einer Straußwirtschaft auch schon die Belohnung in Form von Ahrwein und ebenso köstlichem Kuchen erwartet.

Gipfel hoch vier

Am Samstag, 26. Juni 2021, habe ich meine letzte „Gipfelbesteigung“ im Rahmen der Veranstaltung „4 Wochen 4 Gipfel – Ahrtaler Gipfelfest“ unternommen. Es ging nach Schuld – als Start- und Zielort – zur Panorama-Tour mit weiten Ausblicken über die Höhen, auf die Berge und in die Täler.  Zugleich war es für mich eine gute Gelegenheit, das neue Angebot eines „Rad-&Wanderbus“ (Linie 899) für das obere Ahrtal auszuprobieren. Der Bus mit Fahrradanhänger erschließt an den Wochenenden bis zum 1.11.2021 – zwischen Ahrbrück und Blankenheim – das obere Ahrtal, das mit der Ahrtalbahn nicht erreicht werden kann. Die Abfahrtszeiten, z.T. etwas „sportlich“: ab Ahrbrück ahraufwärts um 9:10 Uhr, dann noch mal um 13:05 Uhr und letzte Fahrt um 17:00 Uhr.

Und was gibt es Neues an der Ahr in Bad Neuenahr und Ahrweiler: viel, z.B. seit Mitte Juni ist die Therme in Neuenahr wieder geöffnet (nach den üblichen Regeln: geimpft, getestet bzw.  genesen), seit einigen Wochen auch wieder Yoga im Park und Waldkletterpark, Konzerte im Park, seit Juni auch wieder geführte Terrainwanderungen, Wein- und Musikveranstaltungen bei einigen Winzern, auch wieder im Weingut Sonnenberg, eine neue Straußwirtschaft – von Freitag bis Sonntag jeweils – im jüngsten VDP-Weingut an der Ahr, dem Weingut Burggarten in Heppingen. Nur das Kino-Center Rhein-Ahr ist leider noch nicht wieder geöffnet – vielleicht im Spätsommer?

In Ahrweiler laden Winzer, Wein, Veranstaltungen ebenfalls reichlich zum Genuss und zur Unterhaltung ein. Neu ist nach der Sanierung und dem Bau der neuen Treppen am  Ahrtor, dass Führungen im Ahrtor angeboten werden (Buchung beim Ahrtal-Tourismus Tel 02641/91710).

Das ist der neue „Mobilitätsgewinn“ im oberen Ahrtal: der Rad-&Wanderbus (Linie 899) mit Platz für 16 Fahrräder auf dem Anhänger. Der Bus war pünktlich, der Fahrer freundlich, die Fahrgäste zufrieden.
Von Schuld – Ortsmitte – ging es gleich (relativ) steil nach oben, auf die (Aussichts-)Türmchen. Hier der Blick auf Schuld inmitten von Bergen.
In der Hocheifel muss man fast immer mit Wolken rechnen – aber es blieb trocken und somit ideales Wanderwetter.
Weites Land – auf dem Weg über Winnerath nach Insul. Auf dem Weg nach Winnerath und weiter finden sich allerdings kaum Hinweise für die Panorama-Tour. Man sollte also gute Karten bzw. Navi dabeihaben.
Der Weg führt entlang an Feldern und Wiesen – wunderschöne Aussichten.
Hier oben kann man die Stille und die Natur genießen und als „umtriebiger Stadtmensch“ zur Ruhe kommen. Mir sind auf der langen Strecke (10 km) kaum einmal Menschen begegnet; nur einmal brach ein kräftiges Reh aus einem Waldstück heraus und rannte direkt über meinen Weg. Und das Reh schien genau so „von den Socken zu sein“ wie ich, dass da überhaupt mal einer kam.
Das letzte Teilstück auf dem Weg nach Insul (Ahrsteig) ist ein sportlicher Höhenpfad über Stein und Steig.
In Insul kann man eine genüssliche Pause einlegen und eventuell auch noch Besichtigungen, z.B. zum Mühlenteich/“Hahnensteiner Mühle“ unternehmen.

Und nach Schuld geht es dann auf dem Ahrsteig zurück.

Strecke: rund 13 km

Es war eine abwechslungs- und aussichtsreiche Wanderung mit allen Höhen und Tiefen – und das ist jetzt positiv gemeint.

Noch ein Gipfel: rund um die Saffenburg

Am 21. Juni 2021 war das Wetter so „von jedem wat“: los ging es von Bad Neuenahr mit der Ahrtalbahn Richtung Mayschoß zur „Gipfelstürmer-Tour“. Der Tour-Name war schon mal eine Ansage und das Wetter hatte auch allerlei zu bieten: Sonne und Wind in Neuenahr, leichter Regen in Ahrweiler, stärkerer Regen und dunkle Wolken über Dernau, in Mayschoß dunkle Wolken und Sonnenstrahlen im laufenden Wechsel. Aber: für Wanderer gibt es, wie es heißt, kein schlechtes Wetter. Und es blieb während der ganzen Tour rund um die Saffenburg annehmbar, zum Schluss in Mayschoß sogar noch strahlende Sonne, was zur Einkehr in die Straußwirtschaft vom Weingut Mönchberger  Hof – mit Blick auf die Saffenburg und die Weinberge – lockte. Die Saffenburg gilt als die älteste Höhenburg im Ahrtal (die Höhe merkt man beim Wandern schon) und wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut. Die Burg ist heute eine Ruine, die aber noch viel von ihrer früheren Anlage mit zwei Vorburgen und der Hochburg erkennen lässt.

Die „Saffenburgrunde“ im großen Bogen um die Burg herum ist gelegentlich steil und steinig – ein Wanderstock ist da hilfreich. Aber der Weg ist leicht zu finden: vom Bahnhof Mayschoß aus ein Stück an der Bahn entlang und über eine steinerne Brücke nach links, es folgt der Aufstieg auf die Saffenburg. Wenn man sich rundrum satt gesehen hat, geht es den Weg von der Saffenburg wieder herunter bis zur nächsten Weggabelung und dann links hinunter Richtung Rech. Man braucht nur dem Symbol und Zeichen „Saffenburgrunde“ zu folgen. Vom Wein-Dorf Rech geht es über die Ahr auf der Nepomuk-Brücke und dann den Weinberg geradeaus hinauf, bis zum Erreichen des Rotweinwanderweges. Man biegt nach links ab und folgt dem Weg mit Saffenburg-Symbol und landet schließlich nach einer langen Wanderung weitgehend durch Wälder und über mehrere Berge bis zum Laacher Berg und dann hinunter nach Mayschoß. Und was sieht man da: wieder die Saffenburg. Also einmal rund um die Burg – eine wunderschöne, gelegentlich etwas anstrengende Wanderung. Länge: rund 14 km, Dauer der Wanderung: 4 Stunden, mit vielen oh-wie-schön-Fotopausen.

Start und Ziel der Wanderung: die Saffenburg.
Durch den Bahn-Tunnel kommt unter dem Burg-Berg die Ahrtalbahn nach Mayschoß.
Blick auf Mayschoß unter Wolken
Für die Besucher gibt es viel zu entdecken beim Herumstreifen auf der Burganlage der Saffenburg, die nun weitgehend von der Natur erobert worden ist.

Man kommt dabei auch zu einer rostigen Stellwand,  die auf die hier gekürte „Schönste Weinsicht der Ahr 2020“ hinweist.

Steil geht es auf der Ruine nach oben bis zum letzten Aussichtsplateau.

 

Hier sind wir schon im Weindorf Rech, das Besuchern mit einer großen Wein-Auswahl im Automaten eine besondere Wein-Begleitung anbietet.
Über die Nepomuk-Brücke in Rech geht man über die Ahr und dann aufwärts in die Weinberge. Auch in Rech sieht man auf die Saffenburg – aus einer anderen Perspektive.
Hier ist der Blick auf die Saffenburg schon fast auf gleicher Höhe, mit Blick auf den Bahn-Tunnel von der anderen Berg-Seite und die Straßenverbindung.
Der Weg und auch die Vegetation ändern sich – es wird ersichtlich wilder. Aber mit Achtsamkeit kann man selbst enge und steinige Pfade gut gehen.
Hier wird es dann richtig steil – am Ende aber immer belohnt mit dem Blick auf die Saffenburg aus wechselnden Perspektiven.
Auf dem weichen Waldboden geht es sich leicht und es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Hier herrscht der Wald, mit immer wieder neuen Überraschungen für Wanderer. Selbst durch das bisweilen märchenhaft anmutende Landschafts-schutzgebiet darf man die Wege als Wanderer nutzen.
Blick auf Weinberg-Terrassen in Mayschoß
Nicht überraschend: im Weinberg gibt es immer etwas zu tun.
Auf dem Weg nach Mayschoß hinunter in den Ort – und im Hintergrund wieder einmal die Saffenburg.
An aufgegebenen Anlagen erobert sich die Natur das Terrain zurück.
Eingekehrt beim Winzer mit Blick auf die Weinberge auf ein Glas Weißwein und ein Schwätzchen. Als wär es ein Stück vom Paradies.
Die Sonne scheint vom blauen Himmel, im Vordergrund wachsen die Reben und im Hintergrund vervollständigt die Saffenburg die Idylle.
Und weil der Weißwein schon so gut geschmeckt hat, habe ich mir beim Winzer noch einen Rosé-Sekt – Zugpferd-Rosé-Sekt – empfehlen lassen. Köstlich fruchtig und perlig. Die beiden Zugpferde gegenüber, die sonst auch im Weinberg arbeiten, haben auch mal kurz rübergeschaut.
Eine nette Begegnung am Rück-Wegesrand: eine kleine Ziege mit großer Neugier auf einem Ziegenhof.
Wenn man am Bahnhof auf die Ahrtalbahn wartet, kann man durchaus lange warten. Aber langweilig wird es nicht: etwas nette Gesellschaft hat man hier am Bahnhof immer.

 

Der nächste Gipfel

Von Gipfel zu Gipfel auf Wanderwegen ist derzeit der Tipp im Ahrtal für Wanderfreunde. Im Rahmen der Veranstaltung „4 Wochen – 4 Gipfel“ werden vier schöne Wanderungen in der Region vorgeschlagen.

Von Gipfel zu Gipfel geht es derzeit auch bei den Temperaturen: am 10. Juni schon Sonne und Wärme reichlich, heute am 15. Juni geht es rauf auf 27°, morgen auf 32° und am folgenden Tag erreicht uns die vorläufige Hitze-Spitze mit 34°. Ein Wetter wie bestellt fürs Public Viewing bei der Fußball-EM.

Nach dem starken Rückgang der Covid19-Infektionen (aktueller Stand im Kreis Ahrweiler in Bezug auf die 7-Tage-Inzidenz: 8,5 ! Gratulation!) hat die Gastronomie geöffnet und wir können uns mit Freunden treffen. Es gibt aktuell viele Pandemie-Lockerungen, wobei auch wieder unsere Eigenverantwortung  gefordert ist.

Meine zweite Gipfel-Wanderung „Entdecker-Tour Sinzig“ führte mich von Bad Bodendorf nach Sinzig.

Vom Bahnhof Bad Bodendorf ging es geradeaus über die Landstraße 266 und die Ahr.

Da die „4 Wochen – 4 Gipfel“- Beschilderung bei dieser Tour minimal  und damit kaum hilfreich war, habe ich mich anderweitig orientiert mit  Wanderkarte und Empfehlung von freundlichen Einheimischen. (Wie sonst auch, gibt es auch bei dieser Gipfel-Tour eine Wegbeschreibung unter www. ahrtal.de bzw. einen Flyer, den man herunter laden kann.)

Ich bin dann am Ende der Besiedlung im Süden von Bad Bodendorf Richtung Ahrsteig/Ehlinger Lay/Rohrsberg/Mühlenberg gewandert. Bei Erreichen des Ahrsteigs – gekennzeichnet durch das Symbol „kleiner roter Vogel“ – bin ich nach links auf den Ahrsteig gewandert, bis nach Sinzig. Es geht sich dabei angenehm im Schatten der Wälder, unterbrochen nur von schönen Ausblicken. Vom Ahrsteig gibt es über die Ahrsteig-Zuwege – Symbol: kleiner gelber Vogel – immer wieder Anlass und Gelegenheit, einen Abstecher in die schönen Orte im Tal zu machen, wie z.B nach Löhndorf und Westum. Auf dem Ahrsteig geht es auch zur Cäcilia-Hütte und zum Feltenturm mit herrlicher Aussicht auf Sinzig. Zurück kann man über Sinzig nach Bodendorf – überwiegend an der Ahr entlang – wandern. Ich habe aber, was auch ein sehr schönes Ziel war, den Rückweg von der Cäcilia-Hütte über die Waldschänke „zum Ännchen“   und   zum Winzerhäuschen genommen und bin von da zu einer Stipp- und Stop-Visite – durch die Weinberge hinunter – nach Ehlingen gewandert. Und von da hatte ich dann eine wunderbare Bus-Verbindung zurück nach Bad Neuenahr.

Länge: ca. 14 km, Dauer rund 4 Stunden

weiter Blick in Richtung Westen mit der Autobahnbrücke über der Ahr
Beim Wandern auf dem Ahrsteig erweist sich dieser als ein Premium-Panorama-Weg, mit Ausblicken auf eine Reihe reizvoller Orte wie Westum oder Löhndorf.
Besucher sind im Rosendorf Löhndorf ersichtlich willkommen. Es ist auch genau die richtige Zeit, um die Rosen in ihren vielen Farben und Düften zu bewundern.

Es gibt sogar einen Übersichtsplan am westlichen Ortsrand, aus dem entnommen werden kann, welche Rosen wo genau im Ort anzuschauen sind.

Am Ortseingang wird der Besucher mit einem weißen Rosenbusch begrüßt.
Fachwerkhäuser und Rosen – alles liebevoll gepflegt.
Wo ein Plätzchen ist, ist auch eine Rose.
Rosen in allen Farben und Formen
Ist das eine idyllische Ecke!
Selbst über Mauern klettern die Rosen.
Ein altehrwürdiger Rosenbusch scheint sich in den Himmel zu strecken – da wäre ja auch noch Platz.
Vom Feltenturm hat man eine weite Sicht – auf Sinzig und über den Rhein.
Nach fleißigem Wandern folgen am Abend – noch mit Sonnenschein – die Geselligkeit und Erholung bei den WeinLounges im Kurpark Bad Neuenahr – stilecht mit Palme.

Gipfel 1

Das Ahrtaler Gipfelfest 2021 – es findet statt und hat reichlich Sonne im Gepäck! Unter dem Motto „4 Wochen – 4 Gipfel“ findet das Gipfelfest vom 3. bis 27. Juni mit lohnenden, ausgetesteten Wandervorschlägen statt. Die Wege sind so gekennzeichnet, dass man das Handy aus der Hand legen kann. Man kann aber auch die Infos für die Touren unter www.ahrtal.de/ahrtaler-gipfelfest  downloaden.

Die Tour 1 ging von Ahrweiler aus durch das Adenbachtor über die Brücke hinauf in die Weinbergterrassen und zum ehemaligen Regierungsbunker, linkerhand von dort hinauf bis zum Gipfel Herzkaul. Von dort führte der Weg  entspannt durch den Wald bergab bis zum Försterhof und Altenwegshof. Nach einer kleinen Pause ging es gestärkt die Straße bis zum Hotel „Hohenzollern“, dort gleich rechts ab  und mit herrlichen Aussichten auf das Ahrtal über langgezogene Serpentinen. Angekommen beim „Vinetum“ in Walporzheim und Durchgang unter der Brücke stand ein kleiner Spaziergang durch den Ort mit der sehr ansehnlich renovierten Ortskapelle an. Es ging weiter über die Josefsbrücke, links hinauf an Wiesen und Feldern entlang mit Blick auf Ahrweiler und Kalvarienberg bis zur Höhe des Wanderparkplatzes und von dort über eine kleine Holzbrücke zurück über den Wingsbach und mit dem Wingsbach hinunter nach Ahrweiler – entlang den Gartengrundstücken an der Herrestorfstraße. Eine sehr schöne Strecke, abwechslungsreich, leicht zu gehen und zum Genießen.

Strecke: 13 km, Dauer: 3 Stunden „im Schlendergang“

Beim Wandern entlang der Weinberge bekommen die Augen „Futter“ – viel zu sehen und zu lesen gibt es.

Aus dem Weinberg und dem Wald kommt man an der Ahr klüger raus, als man reingegangen ist: es gibt u.a. meteorologische, historische, önologische und botanische Informationen. Man muss sich nicht alles merken, kann sich aber über die Erklärungen zur Region freuen. In önologischer Hinsicht kann man sich nach der Wanderung auch noch praktisch schlau machen.
Verlaufen kann man sich hier nicht – alle Wege einschließlich der 4 Gipfel-Routen sind gut beschildert.
Der Tag fing an mit grauen Wolken, die aber keine schlechten Vorzeichen waren.

Aufmunternd war da auch schon die Information auf einer Info-Tafel, dass das Ahrtal im Regenschatten des Hohen Venn und der Schnee-Eifel liegt und dass es mit seinem geringen Niederschlagsaufkommen zu den regenärmsten Gebieten Deutschlands gehört. Na denn!

Von der Schutzhütte am Kuxberg (284 m (NN) geht es aus dem Wald und dem vielstimmigen Vogel-Konzert dort entspannt herunter auf weichem Boden.
Die Landschaft öffnet sich und bietet weite Blicke auf die Berge.
Rettung für Wanderer: der Försterhof. Nach einem köstlichen Cappuccino to go geht’s auch wieder gestärkt weiter.
Vom Försterhof und Altenwegshof geht es weiter Richtung Hotel Hohenzollern hoch über dem Ahrtal.
Was für ein schöner Blick nach oben über Natursteinmauern auf Mohn und blauen Himmel!
Blick auf das ehemalige Ursulinenklosterr Kalvarienberg durch das „Fernglas“.
Ausruhen kann man sich an vielen schönen Stellen auch bei dieser Wanderung; aber Vorsicht – es geht hier steil bergab.
Das Bauen und Erhalten am Weinberg ist eine eindrucksvolle, Respekt gebietende Herausforderung. Trittsicher und schwindelfrei muss man dafür mindestens sein.
In Ahrweiler angekommen gibt es viele Angebote für durstige Wanderer, aber auch immer noch relativ wenige Besucher, zumindest an Wochentagen.

Grüner wird’s kaum

Seit Wochen, fast den ganzen Monat Mai, war es nasskalt – wie es heißt, der kälteste Mai seit 1987. Wenn meine bedauernswerten Balkonblumen, die ich (voreilig?!) im April eingesetzt hatte, Beine hätten statt Wurzeln, wären sie längst ausgewandert.

Aber nun grünen und blühen sie und zeigen sich, so wie Wiesen und Wälder, in schönstem satten frischen Grün. So einen Anblick haben wir im Frühjahr seit Jahren nicht gesehen. Nicht wirklich überraschend bei dem Dauerregen der vergangenen Wochen. Die Bauern, Winzer, Gärtner sind begeistert. “ Ist der Mai kühl und nass, füllt dem Bauer Scheuer und Fass.“

Seit 3 Tagen ist nun Sommer, was man spätestens an der Außengastronomie merkt, die dank der gesunkenen Inzidenzwerte im Kreis Ahrweiler endlich wieder Gäste empfangen dürfen. Und die Gäste strahlen und freuen sich wie Kinder am Geburtstag.

In Bad Neuenahr haben die WeinLounges im Kurpark wieder geöffnet: jeweils von Freitag, 16.00 Uhr über Samstag bis Sonntag/Feiertags (ab 13.00 Uhr) – und das bis Ende September.

Die beliebten Terrainwanderungen finden auch wieder statt, sicherheitshalber aber noch mit begrenzter Teilnehmerzahl. An Fronleichnam und den drei folgenden Wochenenden findet wieder das traditionelle Wander-Event „4 Tage – 4 Gipfel“ im Ahrtal bzw. in der Eifel statt, coronabedingt aber nicht im großen „Pulk“, sondern individuell nach neuen Wandervorschlägen, die im Internet zu finden sind (www.das-heilbad.de).

LIFE IS BACK!

Es grünt so grün auf Dächern (der Therme in Bad Neuenahr) und Wiesen. Im Hintergrund Kurhaus bzw. Casino.
Blick auf den Kurpark, in dem es sich unter blütenreichen Kastanien angenehm im Schatten spazieren lässt.
Bad Neuenahr zeigt sich in frisch gepflanztem Blumenschmuck, hier am Alten Markt.
Das Wetter lockt hinaus in die Natur, hier auf dem Rotweinwanderweg.
Einladend zeigt sich auch die Hemmessener Hütte hinter viel erfrischendem Grün oberhalb von Bad Neuenahr.
In Ahrweiler füllt sich der Ort auch schon mit vielen Gästen. Die Außengastronomie – vorsichtig und noch mit deutlichem Abstand – lädt zum Verweilen ein.

Pfingsten – raus und auf

Am 21. Mai 2021 habe ich eine abwechslungsreiche Wanderung zur letzten Ahrsteig-Etappe von Neuenahr zur Ehlinger Ley unternommen. Die Voraussetzungen waren gut: zwei Tage ohne Regen zuvor, Wettervorhersage: trocken und auch sonnig, ab 15:00 Uhr für eine Stunde Starkwind.

Insgesamt war es dann eine abwechslungsreiche, sehr erfrischende Wanderung und ein gutes „Vielseitigkeitstraining“.

Strecke: 23 km, 5 Stunden Dauer

In Neuenahr startete meine  Wanderung mit einem Aufstieg zum Neuenahrer Berg über den Höperpfad und nach Überquerung der Landstraße hinauf zum Berg.
Ab dann werde ich verlässlich durch das Ahrsteig-Symbol (kleiner roter Vogel) durch Wald und Wiesen geleitet. Die Laubbäume glänzen in sattem Grün, quietschen und knarzen im zunehmenden Wind, sie stehen aber sicher an ihrem Platz. Der Nadelbaumwald hat ersichtlich gelitten in den letzten Monaten. Zahlreich laden Bänke die Wandersleute – außer mir aber weit und breit keiner zu sehen – zur Rast ein.
Auf dem Ahrsteig, weitgehend auf weichem Boden, lässt es sich gut gehen (in doppeltem Sinne).

Unter zwei umgestürzten Bäumen kommt man mit einer leichten Rumpfbeuge auch problemlos durch.

Viel Holz liegt abholbereit am Wegesrand – eine schöne Aussicht mit Blick auf den aufkommenden Holzmangel für die Wirtschaft.
Achtung: Runter geht es über bereit gelegte Natursteinplatten, über die der Bach überquert werden kann – sehr schön naturnah.

Auf der anderen Seite wird das idyllische Idienbachtal erreicht und es geht den Beilratsberg hinauf, über viele Kehren.

Stolz und glücklich über den recht sportlichen Aufstieg. Die Belohnung ist nun ein sanfter Abstieg hinunter nach Heimersheim.
Noch relativ hoch oberhalb der A61 und der LKW-Karawane genieße ich den herrlichen Weitblick.

Durch eine Autobahn-Unterführung komme ich entlang schöner satt-grüner Wiesen nach Heimersheim und weiter nach Ehlingen.

Unterwegs erwartet mich muntere vierbeinige Gesellschaft.

Überraschung am Wegesrand: eine künstlerisch gestaltete Haus-Treppe, als wäre sie ein Stück vom Parque Güell in Barcelona

Der Himmel wird grau und der Wind bewegt das Kornfeld wie mit einem riesigen Kamm.

Große Freude: der Winzerhof Schäfer in Ehlingen hat seit 21.5.21 Freitag bis Sonntag bzw. Feiertag auf, für Besucher mit Maske.

Auch in Neuenahr gibt es am Pfings-Wochenende wieder die Wein-lounges im Kurpark. Auch wenn es draußen noch kühl und feucht ist – Außengastronomie ist eine Wiederkehr unseres normalen schönen Lebens.

Von Ehlingen geht es durch die Weinberge nun wieder aufwärts Richtung Ehlinger Ley. Im Hintergrund ziehen aber auch schon verdächtige Wolken auf.
Nicht weit von der Ehlinger Ley gibt das „Winzerhäuschen“ auch schon wieder „Lebenszeichen“ von sich. Am Wochenende ist wieder geöffnet. Erste Gäste – offensichtlich glücklich – sind schon da.
Dem Ahrsteig weiter folgend und dabei zugleich auf dem Panoramaweg (P) komme ich zum Wanderparkplatz. Vor dem Parkplatz geht der Weg nach links und bietet dort einen herrlichen Rundweg mit weiten Blicken.
Es wird – entgegen allen mir bekannten aktuellen Wettervorhersagen – immer wolkiger und grauer. Also gehe ich zurück zum Wanderparkplatz und von dort durch Wald und Weinberge zurück nach Ehlingen. Dort fängt es kräftig an zu regnen – nicht das letzte Mal heute. Die Meteorologen hätten einfach nur Aprilwetter ankündigen können.
Gleißend hell tut sich über Ehlingen ein Regenbogen auf.
Ein Regenbogen reicht nicht – zur Krönung kommt noch ein zweiter oben drauf.
10 Minuten später, als wäre überhaupt nichts gewesen, scheint die Sonne, es glänzt das Gras, die Menschen spazieren wieder im Grünen.
Von Ehlingen wandere ich auf dem Radweg entlang der Ahr, weiter durch den Ort Heimersheim und an dessen Ortsende nach rechts über die Brücke und am Bolzplatz auf der linken Seite weiter (Fußgänger können derzeit noch trotz LaGa-Baumaßnahmen) bis zur Brücke zum Kaiser-Wilhelm-Platz laufen.
Hier scheint noch die Sonne. Aber kaum bin ich von der alten Steinbrücke Richtung Bolzplatz gegangen, brach ein Regen-Graupel-Schauer los. Wie aus dem Nichts, nach 10 Minuten war alles nass (ich auch) und friedlich.
Die Sonne scheint und die alten Kastanienbäume sind mit ihren unzähligen Blüten eine Pracht an der Ahr.

Ganz große Gießkanne

Im Ahrtal kann es einen seit Tagen immer wieder kalt erwischen: es regnet, als ob jemand die ganz große Gießkanne ausgepackt hätte. Zum Wandern ist das wirklich nicht einladend, zumal der Boden schon leicht rutschig ist. So war es auch am 13. Mai – Christi Himmelfahrt und eigentlich Vatertag. Das war keine gute Voraussetzung für eine Vatertags-Tour, zumal ein Treffen durch Corona zusätzlich Spaß-reduziert war: 3 Männer (aus drei Haushalten) im Regen? Nein Danke!

Nächste Woche soll es mit Dauerregen weitergehen wie in dieser Woche. Im Ahrtal ist der Regen allerdings auch ein Segen: nach den vergangenen trockenen, heißen Sommern wird die Natur durch den Dauerregen endlich einmal wieder gut versorgt. Ein kräftiger kurzer Regenguss bringt Wald, Wiesen, Weinbergen nicht viel. Gebraucht – und jetzt geliefert – wird der langanhaltende Regeln, der das Erdreich bis in die Tiefe mit Wasser versorgt. Das hilft dann auch für die Neuanpflanzungen im Vorfeld der Landesgartenschau.

Positiv ist die aktuelle Pandemie-Entwicklung in Richtung „negativ“: Die Inzidenz im Kreis Ahrweiler liegt aktuell bei 80 Neuinfektionen (auf 100.000 Einwohner). Es gibt inzwischen einige Lockerungen bei den Corona-bedingten Einschränkungen. Unter anderem kann die Außengastronomie geöffnet und mit Termin und einem Test besucht werden. Vor einer Kneipe in der Neuenahrer Fußgängerzone wurde heute so fröhlich wie in einer Spatzenkolonie (im doppelten Sinne) „gezwitschert“. Alle freuten sich über diese Wiederkehr.

Kalt, nass, ungemütlich – so fing der Vatertag in Bad Neuenahr an. Und weiter ging es in fliegendem Wechsel von blauem Himmel und kräftigen Regenschauern.
Am 15. Mai habe 2021 habe ich – im Hinblick auf immer wiederkehrenden Regen – eine kleine Stadtumrundung um Bad Neuenahr herum gemacht. 6 km, 1 1/2 Stunden bin ich gelaufen, was sehr erfrischend war –  zwar nass, aber ich habe auch einen klaren Kopf bekommen (hilft nicht gegen Corona, aber gegen Corona-Stress!).

Wunderschön im Kurpark: die hohen Kastanienbäume.

Im Kurpark, der einstweilen noch für Besucher geöffnet ist, kann man inzwischen auch wieder unter Palmen sitzen (aber Schirm und dicke Jacke nicht vergessen!).
Seit einigen Tagen hat auch schon der Dahliengarten wieder zum Spazieren für Besucher geöffnet. Im Vordergrund sieht man den neuen Zaun, der den Bauzaun abgelöst hat. Es geht ersichtlich mit den LaGa-Vorbereitungen weiter, nur blüht derzeit fast nichts. Also hoffen wir auf das Erscheinen der Dahlien.
Der Dahliengarten sieht jetzt sehr ordentlich aus, Bänke sind auch schon wieder aufgestellt.
Und hier ist im Dahlienpark deutlich sichtbar der Hinweis auf die Landesgartenschau mit dem neuen Datum „2023“ aufgestellt.
Die schönsten, lustigsten und witzigsten Pflanzungen findet man derzeit aber bei den Privatgärten. Vielleicht lässt sich die Vielfalt und Schönheit der Gärten und die gärtnerische Kompetenz der Einwohner noch zur LaGa einbinden.
Weiter geht es über die Maria-Hilf-Brücke rüber nach Hemmessen und vorbei an dem alten Mühlrad einer ehemaligen Mühle. Achtung: ein wildes Tier bewacht das Terrain!
Durch die City von Neuenahr und dann an der Ahr entlang bin ich zum Lenné-Park und Kaiser-Wilhelm-Park spaziert, um zu schauen, was der Stand ist bei den Garten- und sonstigen Bauarbeiten für die LaGa. Viel ist noch nicht zu erkennen. Aber warum wird vor Fußgängern gewarnt?
Hier kann man auch noch nicht viel sehen, außer, dass (im Vordergrund) ein Baum fehlt.
Auch hier: still ruht der See. Aber es ist ja auch Samstag.
Wunderschön im Kaiser-Wilhelm-Park ist der alte Baumbestand, u.a. mit verschiedenen Buchenarten. Die alten Baum-Alleen für Fußgänger halten dicht: dass es regnet, war unter den Bäumen bei meinem Spaziergang gar nicht zu bemerken.

Und im Sommer können wir uns dann über schattige Kühlung in der Hitze freuen.

Ein Bild wie von einem Impressionisten – alle Spaziergänger sind begeistert.
Der südliche Ahrweg teilt sich am Ende des Kurparks und wird ein naturnaher Wald- und Berg-Weg: ein Weg in der Ebene führt nach Heimersheim, mein Weg führt aufwärts in die Höhe.
Am Ende des Bergwegs trifft der Wanderer auf Idylle: am ehemaligen und leider nicht mehr betriebenen Lokal „Idille“ und auf dem Weg mit Flieder- und Waldbüschen. Schnell erreicht man die Johannisbergstraße, wo es rechts auf kurzem Weg an der Straße entlang oder auf dem Fußweg unterhalb der Bushaltestelle vorbei am Augustinum zurück zum Ausgangspunkt geht.

Ein Muttertag mit Öffnungsschritten

Der Himmel liebt die Mütter:

Die vergangene Woche war das Wetter unerfreulich – frisch, windig, auch gestern noch immer mal Regen, laut Wettervorhersage die ganze nächste Woche Regen; aber heute und nur heute und den ganzen Tag scheint die Sonne.  Den Müttern zur Freude. Der Tag beginnt mit 19° und erreicht im weiteren Verlauf noch 26°. und  Es gibt auch wieder viele Blumen als Dank für die Leistungen der Mütter, die sich das ganze Jahr für ihre Kinder anstrengen und das sogar noch mit Liebe und Geduld tun.

Nach einer – gefühlt sehr langen – Zeit des Wartens auf Impfstoff und  Impfungen, begleitet von immer wieder neuen Alltags-Regeln für uns, wird nun deutlich Wirkung in der Bekämpfung der Pandemie sichtbar. Die Zahlen im Kreis belegen das: Die Inzidenzwerte im Kreis Ahrweiler sinken seit einigen Tagen kontinuierlich. Lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis am 2. Mai 2021 noch bei einem Inzidenz-Wert von 120, war sie am 5. Mai schon auf einen Wert von 99 und dann am 6. Mai 2021  auf einen Inzidenz-Wert von 92 gesunken. Neben den Impf-Erfolgen haben sich aber auch die disziplinierten Bürgerinnen und Bürger mit viel „AHA“ großen Respekt verdient. Bleiben die Inzidenzwerte im Kreis weiter unter einem Wert von 100 über einen Zeitraum von fünf aufeinander folgenden Werktagen an, entfallen ab dem dann übernächsten Tag die Regelungen der sog. Bundesnotbremse und es gelten die Regelungen des Landes Rheinland-Pfalz. Bei Inzidenzwerten unter 100 entfällt nach Information des Kreises z.B. die Ausgangsbeschränkung ab Donnerstag, 13. Mai 2021. Für die Außengastronomie gilt bei Inzidenzwert unter 100, dass mit Termin bzw. Test geöffnet werden kann. Juchhu!

Was gibt es sonst noch Neues in Neuenahr? Der neue Zeitplan für die verschobene Landesgartenschau sieht einen Gartenschau-Beginn am 14. April 2023 vor und den Schluss der Gartenschau am 12. Oktober 2023. Unmittelbar im Anschluss daran soll die Musik- und Lichterschau „Klangwelle“ starten. Neue Baustellen wird es jetzt auch noch in Neuenahr geben: das „Twin“-Bad soll schon ab diesem Monat abgerissen werden, die Häuserzeile auf der westlichen Seite am Moses-Parkplatz soll nun auch abgerissen werden mit entsprechenden Straßensperrungen – das wird eine neue Herausforderung für Autofahrer*innen im städtischen Suchverkehr ergeben.

Muttertag: rechtzeitig haben Gärtner und Natur Blumen für die Mütter gepflanzt.
Hingucker vor der Therme: Rhododendron in weiß
Am Wadenheimer Platz, rundherum umgeben von Baustellen, grünt und blüht schon vieles und bietet Gelegenheit zu etwas Entspannung.
Am Ahrufer beschützt eine Mutter ihre Küken, die in alle Richtungen davon wuseln. Die Mutter hat bestimmt nicht gut gefrühstückt.  Ganz anders der Vater, der es sich im Hintergrund gut gehen lässt – ruht er sich vielleicht aus, um am Vatertag nächste Woche fit für die Tour mit den Kumpels zu sein?
Das Ziel einer kleinen Nachmittags-Wanderung: die Bergstraße in Neuenahr hinauf und rechtsab in einem großen Bogen über die Wege rund um den  Flughafen in der Bengener Heide.
Es war viel Flugbetrieb auf dem Flughafen – Starts und Landungen in kurzer Folge. Da gab es viel zu beobachten. Eine Beobachtung war vor der Einflugschneise auch abgestellt, um Beeinträchtigungen von Fliegern oder Wanderern auszuschließen.

Leider war die Gastronomie „Heidestube“ noch geschlossen. Bei so viel Besuch dürfte es sich bald auch lohnen.

Auf dem Rückweg vom Flugplatz trafen wir auf drei wetterfeste Vierbeiner. Das dicke Fell konnte man am 8. Mai noch brauchen.
Und wenn das  Fell nicht reichen sollte gegen die Kälte, wird eben gekuschelt.

Ein Nachmittag auf dem Ahrsteig

Im Ahrtal ist es, wie seit Wochen schon, trocken und sonnig – bestes Wetter und bester Boden zum Wandern. Die Ahr schmückt sich mit saftig grünen Ufern, sie führt aber sichtbar zu wenig Wasser.

Im Impf-Zentrum in der Grafschaft findet statt „Tanz in den Mai“ ein „Impfen in den Mai statt bis zum „Umfallen“ der zahlreich teilnehmenden Ärzte und Helfer. Respekt und Dank dafür! Das ist eine große Hilfe, zumal die Inzidenz im Kreis Ahrweiler mit 112 (Stand: 2.5.) noch immer – trotz leichtem Rückgang – zu hoch liegt, um Erleichterungen z.B. für die Außengastronomie zuzulassen.

Was haben wir für ein Glück, dass wir hier eine vielfältige Wanderlandschaft direkt vor der Haustür haben! Sport, Entspannung, Training – alles möglich.

Die Nachmittags-Wanderung startet an der Ahr – grüne Auen, blauer Himmel. Der Wasserstand der Ahr ist aber schon recht niedrig.
Der Weg führt am Kurpark entlang, wo man schon erkennen kann, wie der Sinnesgarten auf mehreren Ebenen bei der Landesgartenschau 2023 gestaltet werden soll.
Die Arbeiten im Kurpark für die Landesgartenschau gehen zügig voran.
Die Wanderung geht von Bad Neuenahr am Kurpark entlang und nach links bei den Ahrtalwerken unter der Unterführung durch. Der Weg geht weiter nach rechts zu den Bachemer Weinlagen. Bis dort kann der Beschilderung „MK blau“ (Medizinischer Kurwanderweg – mittelschwer) gefolgt werden.

Hier zeigt sich schon Ahrweiler mit schönster Frühlingsblüte.

Auf dem Weg kommt man zu einer Kreuzung mit dem Ahrsteig-Zeichen, dem roten Vogel. Diesem Zeichen folgt man und wird durch wunderschöne Wanderwege und Pfade im weiteren Verlauf der Wanderung „belohnt“. Am Kloster Calvarienberg nimmt man dabei den Weg nach links aufwärts bis zum Wanderparkplatz.
Am Wanderparkplatz wendet man sich nach rechts und gleich wieder vor einer Holzbrücke nach rechts. Hinunter geht es dann über viele Holzstege  das „Maibach-Klämmchen“ bergab. Übersetzt ins Allgemeinverständliche: „den Wingsbach mit der kleinen Klamm“ hinunter. Bildschön und romantisch.
eine neue Holzbrücke und ein alter Treppenaufgang über dem Wingsbach
Hinweise auf dem Wanderparkplatz Walporzheim, auch mit dem Ahrsteig-Symbol und einem spannenden Hinweis zum Aufstieg auf die Katzley. Auf dem entsprechenden Weg rechts geht es sich erst ganz entspannt wunderbar an der Ahr entlang. Dann ein Hinweis mit dem Ahrsteig-Symbol zum Aufstieg über Serpentinen.
Bei dem letzten Stück des Aufstiegs  wird es sehr sportlich, es winkt aber schon hinter Bäumen der Aussichtspavillon Katzley.
Beim letzten Teilstück zum Aussichtspavillon wird es steinig und sportlich anspruchsvoll. In den Knien, die auf diesem Weg besonders gefordert sind, macht sich das ungewohnte Training bemerkbar. I
Und jetzt ist das Ziel erreicht. Jetzt bin ich aber stolz auf mich!
Und das ist die „Belohnung“: ein weiter Blick über das Ahrtal.
Und hier der weite Blick auf die Weinlagen gegenüber.

Zurück geht es denselben Weg wieder hinunter, die gut trainierten Beine laufen wie von selbst. Am Wanderparkplatz Walporzheim folgt die Wanderung nun dem gegenüberliegenden Ahrsteig-Pfad an der Ahr entlang, dann unterhalb vom Kloster Calvarienberg weiter ein Stück durch Ahrweiler bis zur Ahr und an der Ahr entlang bis Bad Neuenahr. Zusammenfassend: eine Traumwanderung.

Wanderzeit („Schlendergang-Tempo“) 3 1/2 Stunden. Streckenlänge: 12,2 km, An-/Abstieg 236 m